+ Solide Geschäftszahlen aus 2018
+ Jedoch: Ausblick verhagelt die Stimmung
+ Aktie fällt zweistellig
Als zweites Unternehmen aus Schleswig-Holstein hat die Basler AG ihren Geschäftsbericht für 2018 vorgelegt. Bereits Ende Februar hatten die Ahrensburger vorläufige Zahlen veröffentlicht. Um eine Prognose drückte sich das Unternehmen damals jedoch noch herum. Und das hatte offenbar seine Gründe, denn Basler-Aktionäre müssen jetzt ganz stark sein.
Ausblick: 2019 auf Sparflamme
So prognostiziert die Basler AG für das Geschäftsjahr 2019 eine Vorsteuerrendite (EBT-Marge) von nur noch 7 bis 11%. Angesichts der ohnehin bereits 2018 stark rückläufigen Vorsteuerrendite (2017: 19,8%, 2018: 16,3%) werden sich nicht wenige Aktionäre nun verwundert die Augen reiben. Doch es stimmt: Auch die Basler AG könnte 2019 in der Einstelligkeit ankommen.
Etwas besser liest sich der Ausblick immerhin bei der Umsatzprognose. Nach 150,0 Mio. Euro Umsatz in 2018 (2017: 150,2 Mio.) plant man für das laufende Geschäftsjahr mit Erlösen zwischen 160 und 180 Mio. Euro. Man werde damit voraussichtlich stärker wachsen als der Gesamtmarkt, schreibt die Basler AG in einer Mitteilung. Dies dürfte vor allem auf den eingeschlagenen Wachstumskurs zurückzuführen sein, an dem die Unternehmensführung auch weiterhin festhalten möchte.
Die fade Prognose beruht offenbar vor allem auf Annahmen einer sich weiter eintrübenden Volkswirtschaft und „bestehenden Unsicherheiten auf den Absatzmärkten“. Zudem geht die Basler AG auch für 2019 von einem stagnierenden oder sogar leicht rückläufigen Markt für Bildverarbeitungskomponenten aus, mit denen die Basler AG den Großteil ihres Geldes verdient. Basler-CEO Dietmar Ley hatte bereits vor mehreren Monaten unter anderem im Interview mit dem hessischen Rundfunk vor einer abflauenden Wachstumsdynamik gewarnt.
Aktie tief im Minus
Dennoch hatten viele Aktionäre offenbar nicht mit einer derart schlechten Prognose gerechnet. Den Anlegern der Basler AG steht der Schreck der heutigen Zahlen jedenfalls ins Gesicht geschrieben. Die Aktie verliert zweistellig und schließt bei 131,00 Euro. Das sind satte 20,80 Euro oder 13,70% weniger als am Vortag.
Damit könnte der seit Jahresbeginn bestehende Aufwärtstrend des Wertpapiers nochmals ins Wanken geraten. Im vergangenen Jahr hatte die Basler AG seinen langfristigen Aufwärtstrend erstmals nicht mehr fortsetzen können und war vom Allzeithoch bei rund 228 Euro auf nur noch 120 Euro abgestürzt. Zuletzt ging es jedoch wieder aufwärts auf rund 162 Euro. Die heutige Nachricht dürfte nun jedoch erneute Zweifel an der Substanzhaltigkeit dieses Aufwärtstrends nähren.
Umsatz solide, Gewinn rückläufig
Immerhin gibt es neben der miesen Prognose durchaus ordentliche 2018er Geschäftszahlen der Basler AG zu lesen. So stieg trotz des stark rückläufigen Wirtschaftswachstums beispielsweise der Auftragseingang von 153,4 Mio. leicht auf 154,0 Mio. Euro. Der Umsatz hielt sich mit 150,0 Mio. Euro stabil auf dem starken Vorjahresniveau.
Trotz des konstanten Umsatzes ging der Jahresgewinn jedoch deutlich auf 17,0 Mio. Euro zurück (2017: 21,6 Mio. / -21%). Die Basler AG führt diesen Gewinnrückgang vor allem auf um rund 5 Mio. Euro gestiegene Personalkosten zurück. Dabei handele es sich jedoch um geplante strategische Investitionen in neues Personal, betont das Unternehmen.
Dividende wird gekürzt
Nichtsdestotrotz führt das rückläufige Ergebnis zwangsläufig auch zu einem sinkenden Gewinn pro Aktie. Dabei geht es von 6,74 Euro auf immerhin noch 5,29 Euro nach unten. Dies schlägt sich zum Leidwesen der Basler-Aktionäre auch beim Dividendenvorschlag nieder. Während die Ausschüttungsquote bei rund 30% verbleibt, sinkt die Dividende um 43 Cent auf 1,59 Euro. Sollte die Hauptversammlung dem zustimmen, so würde dies die erste Dividendenkürzung bei der Basler-Aktie seit dem Geschäftsjahr 2014 bedeuten.