+ Pachtvertrag für das Camp Prerow endet 2018
+ Mögliche Konflikte mit dem Naturschutz
+ Prerow: 4,1 Mio. Euro Umsatz in 2017
Wie die Ostsee-Zeitung berichtet, befindet sich die Regenbogen AG momentan in Verhandlungen um den Weiterbetrieb des Regenbogencamps Prerow in der Gemeinde Born auf dem Darß. Nach nunmehr 25 Jahren läuft der 1993 geschlossene Pachtvertrag Ende 2018 aus. Eine Fortführung des Camps ist für die Zukunft der Regenbogen AG elementar.
Gute Chancen auf einen Weiterbetrieb?
Die Chancen für einen Weiterbetrieb der Anlage stehen offenbar nicht schlecht. Das Gelände, auf dem sich das Camp befindet, ist zum einen Teil im Eigentum der Regenbogen AG und zum anderen Teil aus dem Besitz der Bundesrepublik angepachtet. Dementsprechend ist die Bundesanstalt für Immobilienaufgaben („Bima“) für die aktuellen Verhandlungen zuständig.
Der Teufel steckt im Detail
Und diese signalisiert momentan offenbar ihre grundsätzliche Bereitschaft zu einer Fortführung des Camping-Betriebes am Darß. Man habe einerseits die weitere Nutzung des Geländes nicht öffentlich ausgeschrieben, wie bei einem Betreiberwechsel üblich. Desweiteren betont die Bima in einer Stellungnahme, man strebe eine einvernehmliche Lösung mit allen Beteiligten an. Das alles hört sich stark nach einer baldigen Einigung an. Die Fallstricke könnte hier jedoch im Detail liegen.
Abstandsflächen zum Nationalpark als Knackpunkt
So gibt es seit längerem Konflikte über die Zukunft des Geländes. Vor allem die Nähe des Camps zum Nationalpark „Vorpommersche Boddenlandschaft“, welche ansonsten das Pfund ist, mit welchem die Regenbogen AG wuchern kann, könnte Probleme machen. Naturschützer fordern seit Jahren größere Abstandsflächen zum Nationalpark. Regenbogen-CEO Rüdiger Voßhall erteilt diesen Forderungen jedoch eine Absage. Sollte sich durch größere Abstandsflächen die Zahl der aktuell 1.200 Stellplätze merklich verringern, würde dies auch einen Verlust von Arbeitsplätzen bedeuten, wird er in der Ostsee-Zeitung zitiert.
Gemeinde nicht in die Verhandlungen eingebunden
Ein weiteres Problem für die Zukunft könnte werden, dass die Gemeinde Born nicht in die aktuellen Verhandlungen eingebunden ist, obwohl sie selbst die alleinige Planungshoheit für alle künftigen Veränderungen der Anlage habe. Offenbar fühlen sich einige Gemeindevertreter daher übergangen. Doch auch die Gemeinde Born weiß, was sie an der Regenbogen AG hat. So wird allein durch die Regenbogencamper des Camps Prerow die Hälfte der örtlichen Kurtaxe generiert. Auch etliche Arbeitsplätze sind so in der Region entstanden.
Prerow als größter Umsatzbringer
Das Regebogencamp Prerow ist so etwas wie das Schlachtschiff der Regenbogen AG. Die 1993 mitten in den Dünen entstandene Anlage erzielte 2017 mit 4,1 Million Euro den höchsten Einzelumsatz aller Regenbogencamps und etwa 28% des gesamten Umsatzes der Kieler Aktiengesellschaft. Ein Verlust der Anlage wäre in mehrerer Hinsicht ein schwerer Schlag für das Unternehmen. So schlüge nicht nur der Umsatzverlust, sondern auch eine seinerzeit eingegangene Rückbau-Verpflichtung der Anlage in den Regenbogen-Zahlen saftig zu Buche. Das Camp Prerow darf nicht mit dem Camp Born verwechselt werden. Beide Anlagen liegen jedoch in derselben Gemeinde.
Quellen:
– Bericht der Ostsee-Zeitung