+ Umsatzentwicklung nun rückläufig
+ Auch Ergebnis deutlich unter Vorjahr
+ Aktienkurs spielt weiter verrückt
Das ging aber schnell: Noch heute Mittag hatte Der SH-Investor berichtet, die Regenbogen AG könne aufgrund des jüngst vorgestellten Perspektivplans des Landes Mecklenburg-Vorpommern die ausgegebene Umsatzprognose wohl nicht mehr weiter aufrecht halten. Nun wurde der Ausblick vom Unternehmen tatsächlich einkassiert, bzw. gekappt.
Umsatzprognose einkassiert
So rechnet der Vorstand der Kieler Regenbogen AG aufgrund der weiter anhaltenden Schließung der Ferienanlagen im Mecklenburg-Vorpommern für das Jahr 2021 nunmehr mit einer rückläufigen Umsatzentwicklung. Bisher ging man noch von einem stabilen Umsatz aus. Im Jahr 2020 nahm die Regenbogen AG noch rund 17,3 Mio. Euro ein.
Diese Prognose stand jedoch unter der Prämisse, dass es bis zum morgigen Himmelfahrtstag zu keinerlei kapazitären Einschränkungen oder gar Schließungen der Regenbogen-Anlagen kommt. Diese Annahme ist jedoch spätestens mit dem gestern Abend veröffentlichten Perspektivplan des Landes Mecklenburg-Vorpommern vom Tisch. Demnach könnte die Regenbogen AG frühestens ab dem 14. Juni wieder Gäste aus dem Bundesgebiet auf den Campingplätzen im Nordosten empfangen.
Ergebnisprognose bleibt unverändert negativ
Zwar gebe es aus der Akquisition des Campingplatzes Suhrendorf auf Rügen auch positive Impulse für die Umsatzentwicklung, doch diese können die derzeitigen Schließungen und Einschränkungen auf Jahressicht nicht mehr ausgleichen, wie die Regenbogen AG in einer Mitteilung heute bekannt gibt. Mit einem Stellplatz-Anteil von rund 56% in Mecklenburg-Vorpommern ist das Bundesland im Nordosten extrem wichtig für den Kieler Campingplatz-Betreiber.
Zwar hält die Regenbogen AG ihre bisherige Ergebnisprognose aufrecht, doch da diese ohnehin lediglich auf ein Jahresergebnis deutlich unterhalb des Vorjahres lautet, dürfte dies wohl nur ein schwacher Trost für die zuletzt selbst zu hohen Kursen zahlreich eingestiegenen Neu-Aktionäre sein. Dass sich die Umsatz- und Ergebniskorridore nicht genauer eingrenzen lassen, begründet die Regenbogen AG mit den derzeit kaum zu kalkulierenden maßgeblichen Faktoren. So sei unter andrem noch völlig unklar, welche Zuschüsse Regenbogen aus den Überbrückungshilfen III zu erwarten habe.
Aktie steigt – als gäbe es kein Morgen
Angesichts der derzeit desolaten Nachrichtenlage für das Kieler Unternehmen, sollte man meinen, es ginge für die Aktionäre der Regenbogen AG aktuell vor allem um Schadensbegrenzung. Doch im Gegenteil: Nach wie vor scheint es an den Börsen aktuell einen großen Treck der Anleger in die Regenbogen-Aktie zu geben, sodass weiterhin kräftig zugekauft wird. Über einen nochmaligen Anstieg des Aktienkurses um weitere 9,6% heute können selbst erfahrene Anleger mittlerweile nur noch den Kopf schütteln.
Dem liegen unter anderem Kaufempfehlungen in sozialen Medien zugrunde, welche bei Anlegern jüngst zahlreiche Kauf-Impulse ausgelöst haben. Die aktuelle Kurs-Haussee kommt rechtzeitig zum Jubiläum der Regenbogen AG. Morgen vor genau 30 Jahren entstand die Kieler Gesellschaft durch Eintrag ins Handelsregister. Lesen Sie hierzu den großen Jubiläums-Rück- und Ausblick.
Hinweis: Der Autor dieses Textes besitzt zum Zeitpunkt der Veröffentlichung Aktien der Regenbogen AG. Er plant derzeit keinen Kauf oder Verkauf dieser oder abgeleiteter Wertpapiere.