+ Dräger veröffentlicht vorläufige Q2-Zahlen
+ Umsatz steigt, EBIT sinkt erneut
+ Prognose wird bestätigt
Wie erhofft hat mit dem Drägerwerk in dieser Woche das erste schleswig-holsteinische Unternehmen seine vorläufigen Zahlen für das 2. Quartal veröffentlicht. Aus Sicht der Aktionäre gab es jedoch nicht allzu viel zu feiern. Die Profitabilität bleibt nach wie vor das große Sorgenkind in Lübeck.
Mehr Umsatz, weniger EBIT
Den vorläufigen Zahlen zufolge konnte man im 2. Quartal 2018 den Umsatz von 581 Mio. auf nun über 620 Mio. Euro steigern. Im gleichen Zeitraum sank jedoch auch das EBIT von 16,8 Mio. in 2017 auf nun nur noch rund 3 Mio. Euro. Damit verbleibt nach dem tiefroten 1. Quartal immernoch ein Halbjahres-Minus im EBIT in Höhe von -37 Mio. Euro. Die EBIT-Marge liegt damit in diesem Jahr bei lediglich -3,3%. Im Vorjahr erreichte man hier immerhin noch +1,7%.
Als Gründe für die schwachen Zahlen nennt das Drägerwerk erneut niedrige Bruttomargen, höhere Funktionskosten, negative Währungseffekte, höhere Qualitätskosten und einen negativen Produktmix. Das Lübecker Unternehmen macht also gleich einen ganzen Blumenstrauß an Gründen für das enttäuschende Abschneiden verantwortlich.
Prognose wird weiterhin bestätigt
Die schlechten Zahlen halten das Drägerwerk jedoch nicht davon ab. Die angepeilte Jahresprognose mit einer EBIT-Marge zwischen 2,0 und 5,0% zu bestätigen. Wie bereits nach dem 1. Quartal ließ man es sich nicht nehmen, im gleichen Atemzug dazu anzumerken, dass die tatsächliche Zahl vermutlich am unteren Ende dieser Spanne liegen wird.
Immerhin konnte der Auftragseingang währungsbereinigt mit 1,4% gegenüber dem Vorjahr leicht zulegen. Da die Nachricht erst nach Börsenschluss veröffentlicht wurde, liegen lediglich nachbörsliche Reaktionen vor. Demnach wurden die Kurse von der Nachricht kaum tangiert. An einigen Börsen konnten leichte Abschläge registriert werden.
Kommentar
Aus Sicht der Aktionäre bleibt zu hoffen, dass man die aufrecht erhaltene Jahresprognose auch tatsächlich noch erreichen kann. Nach nun bereits zwei enttäuschenden Quartalen in Folge wird der Rückstand, dem man bei der EBIT-Marge hinterherläuft so langsam immer größer. Das Drägerwerk ist zwar dafür bekannt, in der Regel noch einen formidablen Schlusssprint im 4. Quartal hinlegen zu können, doch spätestens wenn im 3. Quartal nicht eine starke Verbesserung der Ergebnisse sichtbar wird, dürfte zunehmend der Eindruck entstehen, man wolle sich mit den notorisch bestätigten Jahresprognosen lediglich weitere Zeit erkaufen. Hoffen wir daher auf das Beste für den Rest des Jahres!
Weiterführende Links
Pressemitteilung
Kurzbericht der ARD-Börse