Tag der offenen Tür – Riesengaudi bei SLM Solutions

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+ Über 5.000 Besucher in Lübeck-Genin zu Gast
+ Interessantes Programm, inklusive Werksführungen
+ Tag der offenen Tür als Riesenerfolg

Schon bei der Anreise schwante dem SH-Investor „Böses“, als eine scheinbar nicht enden wollende Blechlawine vor den Werkstoren von SLM Solutions sichtbar wurde. Tatsächlich wollten die vielen Menschen nicht etwa zum Drägerwerk, wohin alle abbogen, sondern es gab schlicht keine freien Parkplätze mehr auf dem SLM-Gelände. Und auch der große Dräger-Parkplatz direkt gegenüber stieß angesichts der Besuchermassen rasch an seine Kapazitätsgrenzen. Bereits ein flüchtiger Blick auf das SLM-Gelände offenbarte eine Menschenschlange vor dem Haupteingang, wie man sie in Schleswig-Holstein sonst nur vor den Achterbahnen im Hansa-Park sieht.

Werksgelände platzte aus allen Nähten
Tatsächlich hatte der Lübecker 3D-Druckmaschinen-Hersteller ordentlich die Werbetrommel für diesen Tag, unter anderem in den Lübecker Nachrichten, gerührt. Und so fanden sich an diesem Tag nach und nach wahrscheinlich über 5.000 Menschen auf dem neuen Werksgelände am Estlandring 4 ein. Nach Aussagen eines SLM-Mitarbeiters habe man lediglich mit 5.000 Menschen gerechnet, doch „diese Zahl ist wohl jetzt bereits deutlich übertroffen“, sagte er gegen halb 3 am Nachmittag.

Auch „Schietwedder“ konnte die Stimmung nicht trüben
Diese großen Besuchermaßen waren auch angesichts des Wetters durchaus überraschend. Immer wieder zogen schwere Regenschauer über das Gelände, welche die akustische Situation im eigens aufgebauten Festzelt mitunter sehr laut gestalteten. Überhaupt wurde den Besuchern viel geboten: ein Festzelt, Vorträge, Videos über SLM Solutions, Entertainer auf der Bühne, Essen & Trinken, und, und, und…

Interessante Werksführung
Natürlich durfte im Programm auch die obligatorische Werksführung nicht fehlen, für die man angesichts der Besuchermassen jedoch teilweise lang anstehen musste. Doch die Mitarbeiter gaben ihr Bestens, allen dennoch eine schöne Führung zu ermöglichen – und das ist ihnen durchaus gelungen. Die Führung führte unter anderem durch die Logistik-Abteilung, welche nach Aussage der Leitung angesichts des starken Unternehmenswachstums „bereits jetzt fast schon wieder zu klein“ ist.

Blick ins Herz der Maschine
Auch in der Montagehalle und im großen Showroom, wo die fertigen Geräte vom Kunden auf Herz und Nieren geprüft werden, war Teil der Führung. Dabei durfte man auch einmal einen Blick entweder über die Videokamera oder auch durch die Scheibe einen Blick in den Innenraum der Maschine werfen und konnte so dem Laser live bei der Arbeit zusehen. Da wie bei derartigen Veranstaltungen üblich ein Fotoverbot herrschte, können an dieser Stelle leider keine Fotos hiervon bereitgestellt werden.

Daten und Fakten
Während der Führung gab es auch ein paar interessante Fakten und Erkenntnisse für Interessierte, für Techniker und für Aktionäre. Hier nur ein kleiner Auszug davon:

–> So muss man bereits für eine kleine Maschine als Kaufpreis mehrere Hunderttausend Euro auf dem Tisch legen. Sollte der Markt stark wachsen, könnten die Preise in Zukunft durchaus sinken.
–> Für den Versand der Maschine zum Kunden setzt SLM auf eine besondere Technik, um auch ein heiles Ankommen der Maschine beim Kunden zu gewährleisten: Demnach registrieren Lage-Sensoren, ob eine Maschine beim Transport gekippt, auf den Kopf gedreht oder in sonst einer Weise schlecht behandelt wurde. Das würden sich so manche Verbraucher mit auf-dem-Kopf-stehend angelieferten Kühlschränken sicher auch so manches Mal wünschen.
–> Seitens der Mitarbeiter wurde kaum eine Gelegenheit ausgelassen, zu betonen, dass die neue Fabrik zwar deutlich größer und besser sei als die alte, jedoch angesichts des starken Wachstums auch schon bald wieder an ihre Grenzen stoßen könnte.
–> Bereits die Produktion auch kleinerer Teile kann schon mehrere Tage in Anspruch nehmen. Dies liegt jedoch vor allen Dingen auch daran, dass man versucht, die Grundplatte der Maschine möglichst vollzumachen (sprich: auszulasten), um den Druck deutlich wirtschaftlicher zu gestalten.
–> Mehrere kleinere Teile, wie beispielsweise Hüftgelenksprothesen aus dem 3D-Drucker sind bereits heute regelmäßig im ärztlichen Einsatz. Dabei kann man ein derart feines Schwammgewebe drucken, dass das körpereigene Gewebe in der Lage ist, in die Prothese hineinzuwachsen und sich so fest mit dem Gelenkersatz zu verbinden. Bisher stellt die Lockerung von Gelenksprothesen bei herkömmlichen (nicht-gedruckten) Kunstgelenken ein großes Problem in der Medizin dar.
–> Das Betriebsklima bei SLM kann man nach diesem Besuch guten Gewissens als gut bezeichnen. Dies ist nur anhand von Pressemitteilungen ja nicht immer ganz leicht zu beurteilen. Um die Mitarbeiterzufriedenheit hochzuhalten, verzichtet SLM Solutions derzeit auf einen Mehrschicht-Betrieb. Stattdessen gebe es dort „normale Arbeitszeiten“. Gearbeitet werden 37,5 Stunden in der Woche, ab einem gewissen Alter dann sogar nur noch 35 Stunden. Es gibt ein Gleitzeit-Modell.

Tag der offenen Tür als voller Erfolg
Als Fazit muss man sagen, dass der Tag der offenen Tür ein Riesen-Erfolg für das Lübecker Unternehmen war. Nach diesem Samstag dürften SLM die Sympathien aus der Bevölkerung nur so entgegen schlagen. Einziger Wermutstropfen könnten die Kosten für den Tag der offenen Tür sein. Mit Festzelt, Entertainern, DJ, Parkplatzeinweisern, Sicherheitsdienst & Co. dürfte der Tag nicht ganz billig gewesen sein. Doch Geld zu sparen war an jenem Tag sicher auch nicht das Ansinnen von SLM Solutions.

Fachkräftegewinnung als Ziel?
Den wahren Hintergrund dieser „Party“ verriet womöglich eine Seite aus dem Programm-Heft. Dort hieß es, SLM Solutions suche jederzeit nach Mitarbeitern, Auszubildenden, Werksstudenten, Praktikanten, usw. Angesichts der durchaus auch vielen jungen Menschen, die gestern im Werk zu Besucht waren, darf man daher durchaus guter Hoffnung sein, dass der Berufswunsch vieler Nachwuchstalente fortan in der Mitarbeit bei SLM Solutions liegt.


Nachtrag vom 02.09.2018
In der Unternehmenseigenen Pressemitteilung zum Tag der offenen Tür spricht die kaufmännische Leiterin von SLM Solutions, Daniela Wedemeyer, davon, dass man (nur) „rund 2.000 Besucher“ gezählt habe. Diese Zahl muss sich auf die Werksführung beziehen, denn nur dort gab es eine echte Besucherzählung.
Hierzu ist jedoch anzumerken, dass aufgrund des schlechten Wetters – man musste zur Führung unter freiem Himmel anstehen – und aufgrund der teils sehr langen Warteschlangen viele Besucher von einer Führung abgesehen haben dürften, zumal es auch abseits der Führung ein tolles Programm gab. In Anbetracht dessen und der Menschenmassen die sich im Außengelände offenbarten, möchte ich daher die im obigen Bericht genannten Besucherzahlen aufrecht erhalten, auch wenn sie im scheinbaren Widerspruch zur offiziellen Pressemitteilung stehen. Diese Bescheidenheit ehrt SLM Solutions in jedem Fall.


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Pressemitteilung

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