+ Mehr Umsatz, weniger Cashflow
+ TV-Geschäft mit starkem Wachstum
+ Prognose bekräftigt
Überraschend früh, nämlich bereits einen Tag früher als angekündigt hat die Freenet AG bereits ihren Bericht für das dritte Quartal 2018 vorgelegt. Mit nur wenigen Abstrichen können sich die Zahlen durchaus sehen lassen.
Leichtes Umsatzplus, gleiche Profitabilität
So stieg der Umsatz des Konzerns in den ersten neun Monaten des Jahres um 4,4% auf nun 2,67 Mrd. Euro. Nicht ganz mithalten konnte da das Ebitda, welches mit einem Plus von 0,8% und 302,2 Mio. Euro nahezu auf Vorjahresniveau lag. Einzig beim Free Cashflow muss die Freenet AG im bisherigen Jahresverlauf ein kleines Minus hinnehmen. Nach 268,4 Mio. Euro wurden bis zum September 253,6 Mio. Euro in die Freenet-Kassen gespült – ein Minus von 5,5%.
Nicht in den obigen Zahlen berücksichtigt sind die Erlöse durch das nicht fortgeführte UKW-Geschäft durch Media Broadcast, sowie durch die schweizer Sunrise AG. Während der Verkauf der UKW-Sendemasten zu einem positiven Einmaleffekt in Höhe von rund 9 Mio. Euro bereits im zweiten Quartal geführt hatte, musste man bei der Sunrise gegenüber dem Vorjahr ein deutliches Minus hinnehmen. Das Ebitda sank von 123,1 Mio. Euro aus dem Vorjahr um 76,0% auf nun nur noch 29,6 Mio. Euro. Insgesamt wird man diesen Rückgang in Büdelsdorf jedoch verschmerzen können, läuft es doch in anderen Bereichen durchaus gut.
Solides Mobilfunkgeschäft
Im Mobilfunkgeschäft konnte die Freenet AG die meisten Kennzahlen leicht verbessern. Die Umsätze stiegen um 5,8% auf 2,46 Mrd. Euro. Das Ebitda verharrt mit 281,6 Mio. Euro ohne Sunrise praktisch auf Vorjahrsniveau. Die Zahl der Mobilfunkkunden sank zwar leicht von 9,60 Mio. auf noch 9,49 Mio. Kunden, doch dieser Rückgang geht vor allem auf weniger Kunden im margenschwachen Prepaid-Geschäft zurück. Im lukrativen Postpaid-Geschäft hingegen konnte man die Kundenzahl um 3,4% oder rund 200.000 Kunden steigern.
Deutlich mehr Kunden im TV-Geschäft
Licht und Schatten findet man hingegen im TV-Geschäft. Während die Zahl der Kunden wie erwartet quasi explodiert ist, tut man sich bei der Profitabilität momentan noch etwas schwerer. Das sollte die Anleger jedoch vorerst nicht groß jucken, versucht die Freenet AG doch ersteinmal einen relevanten Vertriebsweg aufzubauen, der für Sende-Anbieter zunehmend attraktiv zu werden scheint. Überhaupt ist die TV-Sparte trotz ihrer noch jungen Geschichte bereits jetzt profitabel.
Die Zahl der Abo-Kunden von FreenetTV stieg um 21,0% auf nun 901.500 Kunden. Bei waipu.tv gab es sogar ein noch größeres Wachstum. Nach 339 Tausend Kunden im Vorjahr kommt man nun sogar auf gut eine Million angemeldeter Kunden – ein Plus von knapp 200%! Allerdings muss man dazu einschränken, dass es sich bei den meisten Kunden lediglich um Testkunden handelt, die später nicht alle auch zwangsläufig auf ein Abo-Modell umsteigen werden. Doch auch bei den Kunden, die bereits heute ein Abo-Modell gewählt haben, kann die Freenet AG auf ein stolzes Wachstum blicken. Die Zahl der waipu.tv-Abo-Kunden stieg um 181% auf 202.400 Kunden.
Prognose bekräftigt
Insgesamt kann die Freenet AG mit ihrer diesjährigen Entwicklung also durchaus zufrieden sein. Die Zahlen werden die meisten Anleger zwar nicht vom Hocker hauen. Dafür fehlt es einfach an sichtbarem Wachstum in der wichtigen Mobilfunk-Sparte. Doch immerhin ist die Jahresprognose vom Unternehmen nochmals bekräftigt worden. Auch die Dividende scheint in ihrer Höhe gesichert zu sein.
Quellen:
– Quartalsbericht Q3
– Unternehmensmitteilung