Dräger mit vermeintlich großem Aktienrückkaufprogramm

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+ Rückkauf von bis zu 588.000 Vorzugsaktien
+ Tatsächliche Zahl wohl deutlich niedriger
+ Hintergrund ist das Mitarbeiterbeteiligungsprogramm

Bereits seit mehreren Jahren betreibt das Drägerwerk ein Mitarbeiterbeteiligungsprogramm im eigenen Hause. Und auch wenn die Mitarbeiter, die in der Vergangenheit dabei gewesen sind, ihre erhaltenen Aktien aus heutiger Sicht wohl eher als Lohnkürzung empfinden soll es auch in diesem Jahr wieder ein solches Programm geben. Einen entsprechenden Aktienrückkauf hat das Drägerwerk heute angekündigt.

Rückkauf von bis zu 588.000 Aktien
In einer Unternehmensmitteilung heißt es, das Drägerwerk werde zwischen dem 13. und dem 23. November insgesamt bis zu 588.000 Vorzugsaktien zurückkaufen. Das wären immerhin rund 3,5% aller Vorzugsaktien. Doch diese Zahl bezieht sich lediglich auf den unrealistischen Fall, dass alle zuteilungsberechtigten Mitarbeiter auch in voller Anspruchshöhe mitmachen. Die Praxis hat jedoch gezeigt, dass die tatsächliche Beteiligung bei solchen Programmen in der Regel deutlich niedriger liegt. Als realistischen Wert nennt das Drägerwerk in seiner Mitteilung eine Zahl von rund 50.000 Vorzugsaktien. Diese käme zumindest dann zustande, wenn die Beteiligung der Mitarbeiter in diesem Jahr auf demselben Niveau wie im Vorjahr liegen würde.

Angesichts der schwachen Börsenperformance der Dräger-Aktien im letzten Jahr erscheint es jedoch auch durchaus möglich, dass einige Mitarbeiter, die in den letzten Jahren noch fleißig Aktien erworben haben, in diesem Jahr damit aufhören. Mit Blick auf ihr mit einer Sperrfrist versehenes Depot wird der Aktienkurs so manchem Mitarbeiter vermutlich sauer aufstoßen. Es ist daher damit zu rechnen, dass sich durch das Rückkaufprogramm keine großen Einflüsse auf den Aktienkurs der Vorzugsaktie ergeben.

Vorzüge steigen weitgehend ohne belastbaren Grund
Nichtsdestotrotz hat der Kurs der Vorzugsaktie heute nach der Ankündigung ersteinmal einen Freudensprung gemacht. Wahrscheinlich haben die meisten Börsianer in einer ersten ad-hoc-Reaktion lediglich die Zahl von 588.000 Aktien gesehen. Dennoch notiert die Vorzugsaktie aktuell weiterhin rund 4 Prozent höher als am Vortag. Der Kurssprung ist auch insofern verwunderlich, als dass das Mitarbeiterbeteiligungsprogramm bereits seit Jahren bekannt ist und schon längst hätte eingepreist werden können.

Bei der Stammaktie gibt es heute keine Veränderungen. Zwei der drei Genussscheinserien verlieren heute an Wert. Die besonders liquide D-Serie gibt um rund 2% nach, die Serie K sogar um über 4%. Die Serie A notiert unverändert.


Quellen:
– Unternehmensmitteilung

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