Behandelte Unternehmen:
Comdirect, Drägerwerk, Freenet
Die Themen:
+ Comdirect schließt Kooperation mit dem HSV
+ Comdirect ermöglicht Wertpapierorder per Chat
+ Vorstandswoche kritisiert Stefan Dräger
+ EaS-Redakteur Lang entwirft Zukunftsplan für Dräger
+ Allianz fährt Dräger-Leerverkauf leicht zurück
+ Dräger erhält exklusive Vertriebslizenz für den Seattle PAP
+ Freenet: Kepler Cheuvreux hebt den Daumen
+ Neues von den Freenet-Töchtern
Comdirect schließt Kooperation mit dem HSV
Die Comdirect Bank AG hat eine Kooperationsvereinbarung mit dem Hamburger Sportverein schließen können. Laut einer Pressemitteilung der Online-Bank beinhaltet die Vereinbarung insbesondere, dass die Comdirect künftig den gesamten Zahlungsverkehr im Volksparkstadion in bargeldloser Technologie anbieten und abwickeln wird. Dabei sollen gleich mehrere Technologien zur Verfügung stehen, weshalb auch Fans, die nicht bei der Comdirect Kunde sind, den bargeldlosen Zahlungsverkehr nutzen können. Unter anderem ist hierbei ein Bezahl-Armband geplant, welches ab Mitte März im Einsatz sein soll.
Zudem sollen Fans des HSV bei der Comdirect ein Fan-Konto mit einigen Vorteilen eröffnen können. Unter anderem soll es dort um eine kostenlose Visa-Kreditkarte im HSV-Design, sowie um eine besondere Willkommensprämie gehen.
Comdirect ermöglicht Wertpapierorder per Chat
Auch abseits des Fußballs ist die Comdirect dabei, sich neue Kundengruppen zu erschließen. Selbsternanntes Ziel der Quickborner Aktiengesellschaft ist es unter anderem das Banking moderner zu machen und zu vereinfachen. Bereits heute ermöglicht die Comdirect AG ein Bezahlen u.a. via Google Pay und Apple Pay. Ebenfalls können Comdirect-Kunden in der Comdirect-App Überweisungen via Sprache oder Chat erledigen.
Künftig soll es laut einer Unternehmensmeldung nun sogar möglich sein, in der Comdirect-App auch Wertpapiere per Chat zu ordern. Wie die Comdirect dabei die strengen gesetzlichen Vorgaben bei der Wertpapierorder einhalten will, verrät die Mitteilung jedoch nicht.
Vorstandswoche kritisiert Stefan Dräger
Wie die Kollegen von Aktiencheck.de berichten haben sich die Experten der Vorstandswoche mit der Entwicklung des Dräger-Konzerns beschäftigt. Für das neue Jahr erwarte das Drägerwerk eine Ebit-Marge zwischen 1 und 3%, was ein Desaster darstelle. Da Dräger bezüglich gerissener Prognosen zudem ein „Wiederholungstäter“ sei, könne auch für 2019 eine Enttäuschung nicht ausgeschlossen werden. Stefan Dräger solle sich nach Meinung der Vorstandswoche daher kritisch fragen, ob er das Zepter nicht besser freiwillig in die Hände eines externen Managers geben sollte. Die Aktie hingegen erscheint der Vorstandswoche bei Kursen von um die 40,- Euro wieder interessant zu sein.
EaS-Redakteur Lang entwirft Zukunftsplan für Dräger
Euro am Sonntag-Redakteur Jörg Lang befasst ich in seiner aktuellen Kolumne mit den Problemen des Drägerwerks. So deute die reduzierte Bruttomarge des Unternehmens darauf hin, dass das Unternehmen nicht viel Spielraum bei seinen Preisen habe. Mit den gestiegenen F&E-Aufwendungen werde Dräger zudem zusätzliches Geld ausgeben, welches man [aktuell] operativ nicht einnehmen könne. Dies bedeute, dass die Lübecker auch 2019 schwach abschneiden werden, obwohl ein Hersteller hochkomplexer Sicherheitsprodukte eigentlich zweistellige Renditen einfahren sollte.
Lang kritisiert daher die komplexe Kapitalstruktur bei Dräger, die nur dazu diene, der Familie Dräger die Macht im Konzern zu sichern und es dem Unternehmen nicht erlaube über eine Kapitalmaßnahme zu wachsen. Da milliardenschwere Konzerne mit hartem Wettbewerb künftig noch mehr auf die Preise drücken würden, könne es sein, dass das Drägerwerk schon bald rote Zahlen schreibe. Aktionäre sollten daher auf Änderungen drängen. Lang entwirft hierbei zwei Szenarien, die Drägers Probleme seiner Meinung nach lösen könnten:
#1: Überführung der Vorzugsaktien und Genusscheine in Stammaktien, sodass man wieder Kapital aufnehmen und so Zukäufe finanzieren könnte.
#2: Einer der beiden Geschäftsbereiche (Medizin- oder Sicherheitstechnik) solle verkauft oder an die Börse gebracht werden, sofern die Familie Dräger ihren Einfluss weiterhin nicht reduzieren wolle.
Allianz fährt Dräger-Leerverkauf leicht zurück
Wie aus den Veröffentlichungen des Bundesanzeigers hervorgeht, hat die Investmentgesellschaft Allianz Global Investors sein Leerverkaufs-Engagement beim Drägerwerk leicht zurückgefahren. Nach zuvor noch 0,60% besitzt man nun nur noch 0,49% leerverkaufte Dräger-Aktien. Dies berichtet das Börsenportal Aktiencheck.de (Bericht I, Bericht II). Weitere Leerverkäufer sind beim Drägerwerk nicht bekannt.
Dräger erhält exklusive Vertriebslizenz für den Seattle PAP
Beim „Seattle PAP“ handelt es sich um eine nicht-invasive Atemunterstützung für Früh- und Neugeborene. Bei jenen Patienten kommt es unter Umständen vor, dass sie kurz nach der Geburt am sogenannten Atemnotsyndrom erkranken und mitunter leider auch daran versterben. Dies betrifft insbesondere die Länder, in denen es keine gute Gesundheitsversorgung gibt. Dies kann der neuerfundene Seattle PAP verhindern.
Laut einer Pressemitteilung konnten sich der Erfinder des Seattle PAPs, das Seattle Children’s Research Insitute, und das Drägerwerk nun auf eine exklusive Vertriebslizenz einigen. Die Forscher nutzen damit die Kompetenz des Drägerwerks als Beatmungsspezialist, sowie dessen bereits bestehendes weltweites Vertriebsnetz. Finanzielle Aspekte des Deals wurden nicht bekannt.
Freenet: Kepler Cheuvreux hebt den Daumen
Das Analysehaus Kepler Cheuvreux hat sich laut dpa-AFX die Aktie der Büdelsdorfer Freenet AG angesehen. So habe die Aktie im vergangenen Jahr über 40% ihres Wertes eingebüßt, was jedoch übertrieben sein, schrieb Analyst Martin Jungfleisch. Demnach seien die Papiere des Mobilfunkanbieters auf ihrem aktuellen Niveau attraktiv bewertet. Aufgrund der höher eingeschätzten Kapitalkosten senkt Jungfleisch dennoch das Kursziel von 25 auf 21 Euro. Die Empfehlung wird hingegen von „Hold“ auf „Buy“ hochgestuft.
Neues von den Freenet-Töchtern
Media Broadcast: Die 100%ige Freenet-Tochter hatte zuletzt mit etwas sonderbaren Problemen zu kämpfen: zu viel Personal! Nachdem man das Geschäft mit den UKW-Antennen verkauft hatte und die moderne digitale Sendetechnik zudem viel weniger wartungsintensiv ist als die alte analoge Technik, hatte man schlicht nicht mehr genügend Arbeit für die vielen Mitarbeiter. Wie der Branchendienst DWDL berichtet, konnte nun eine Lösung mit der Gewerkschaft Verdi gefunden werden. So verringert sich die wöchentliche Arbeitszeit von 38 auf 32 Stunden, verteilt auf nur noch vier Wochentage. Das Bruttogehalt der Mitarbeiter wird zum Ausgleich um gut 7% gesenkt. Im Gegenzug verzichtet Media Broadcast auf betriebsbedingte Kündigungen bis mindestens 2023.
Freenet Video: Neben dem noch recht neuen Freenet TV betreibt die Freenet AG mit Freenet Video auch noch einen reinen Streaming-Dienst. Bei diesem können nach wie vor über 1.000 Filme und Serien on-demand abgerufen werden. Jetzt sind u.a. mit „Bad Spies“, „Nach dem Urteil“ oder „Breaking In“ zahlreiche neue Video-Angebote hinzugekommen, wie digitalfernsehen.de berichtet.
waipu.tv: Nach dem bestätigten Aus von waipu-Konkurrent Magine TV, versucht die Freenet-Tochter dadurch Kunden und Marktanteile dazuzugewinnen. Wie DWDL.de berichtet, macht man den rund 150.000 Magine TV-Kunden nun ein besonderes Angebot. Während der eigentliche Magine-Nachfolger Zattoo den ehemaligen Magine-Kunden zwei kostenlose Probemonate anbietet, legt waipu nun gleich drei kostenlos-Monate auf den Tisch. Waipu macht sich damit die Tatsache zunutze, dass Zattoo zwar den bisherigen Content von Magine TV übernimmt, nicht jedoch automatisch auch deren Kunden transferiert werden. Dies öffnet natürlich Tür und Tor für Konkurrenten wie waiup.tv, die auch ein Stück vom Kuchen abhaben wollen.
Ausblick auf die neue Woche
Es sind keine Termine bekannt.