Schleswig-Holstein: Initiative zur Erweitung der Campingplätze im Land

Veröffentlicht von

+ Urlauber-Ansturm auf den Campingplätzen erwartet
+ Plätze sollen vorübergehend erweitert werden können
+ Platzbetreiber bleiben eher skeptisch

Noch wird über die Frage des Oster-Urlaubs gestritten. Doch in einigen Bundesländern bereitet man sich schon jetzt auf den erwarteten Urlauber-Ansturm auf den Campingplätzen vor. Angesichts steigender Zulassungszahlen für Wohnmobile, eines anhaltenden Camping-Booms und des generellen Trends zum Urlaub im eigenen Land, startet das Land Schleswig Holstein nun eine Initiative zur vorübergehenden Erweiterung der Campingplätze im Land – eine Chance für die Regenbogen AG?

Initiative soll höhere Camping-Kapazitäten ermöglichen

Wie die Kieler Nachrichten in ihrer jüngsten Samstagsausgabe berichten, sollen Kommunen vom Land Schleswig-Holstein dazu angehalten werden, zu prüfen, ob sie höhere Stellplatzkapazitäten in diesem Jahr dulden können. Dabei geht es unter anderem um Abstandsflächen und bisher ungenutzte Flächen wie Parkplätze oder Bolzplätze, aber auch um die sogenannten Kleinstplätze.

Nach Berechnungen des Campingwirtschaft Landesverbandes SH könnten sich so durch die Nutzung von Freiflächen außerhalb der eigentlichen Campingplätze die Stellkapazitäten um bis zu 20% steigern lassen. Doch auch innerhalb der Plätze könnten die Camper künftig enger aneinander stehen dürfen. Dies könnte demnach eine zusätzliche Erweiterung der Stellflächen um 15% bewirken.

Campingplatz-Betreiber sind noch skeptisch

Die Camping-Betreiber zeigen sich angesichts der Initiative bisher jedoch mitunter noch skeptisch. So hingen die Ausweitungen der Kapazitäten auch sehr stark von den örtlichen Gegebenheiten, vorhanden Flächen und Fundamenten, Brandvorschriften, Besitzverhältnissen, verfügbaren Stromanschlüssen und nicht zuletzt natürlich auch von den Ansprüchen der jeweiligen Urlauber ab, heißt es vonseiten einiger Platz-Betreiber.

Somit sei es möglich, dass es auf einigen Plätzen zu erheblichen Ausweitungen der Kapazitäten kommen könne, während Erweiterungen auf anderen Plätzen trotz der Initiative praktisch unmöglich seien. Die Initiative spielt auch auf sogenannte Kleinstplätze an. Darunter versteht man inoffizielle Mini-Campingplätze mit bis zu 5 Stellplätzen. Diese sind in den Flächennutzungsplänen oft nicht vorgesehen und befinden sich häufig am Rande von Bauernhöfen. Das Land Schleswig-Holstein hatte diese Form des Nebenerwerbs ursprünglich verbieten lassen. Manche Plätze blieben jedoch bis heute im Betrieb und sollen nun weiter geduldet werden. Die gesamte Initiative ist bisher auf das Jahr 2021 beschränkt.

Bisher offenbar kaum Potenzial für die Regenbogen AG

Selbst wenn man annähme, dass die Kieler Regenbogen AG trotz der gehobenen Ansprüche ihrer Kundschaft und ohne Rücksicht auf örtliche Gegebenheiten bis zu den obigen Ausmaßen die Kapazitäten ausweiten könnte, würde sich die Zahl der Regenbogen-Stellplätze in Schleswig-Holstein dadurch offenbar nur schwach erhöhen. So unterhält die Kieler Gesellschaft im hohen Norden derzeit lediglich rund 420 Stellplätze. Diese wären bei einem Plus von 20% außerhalb und von 15% im Kernbereich der Campingplätze somit um maximal 147 auf 567 Stellflächen erweiterbar.

Es ist somit gerade angesichts der engen zeitlichen Begrenzung auf bisher nur ein Jahr fraglich, ob es den Campingplatz-Betreibern und der Regenbogen AG der Aufwand wert ist, ihre Kapazitäten auszuweiten, nur für die kommende Saison vermutlich alles wieder zurückzubauen. Zudem dürften die potenziellen Erweitungsmöglichkeiten zumindest für die Regenbogen AG eng begrenzt sein. Interessant könnte es nun dennoch werden, falls bald weitere Bundesländer auf die Initiative anspringen und dessen Intention auch über ein Jahr hinaus mittragen sollten.

Mehr zur Situation der Regenbogen AG und den Aussichten für einen möglichen Osterurlaub auf den Regenbogen-Anlagen lesen Sie morgen auf sh-investor.de.


Der Autor dieses Berichtes hält zum Zeitpunkt der Veröffentlichung dieses Artikels Inhaber-Aktien der Regenbogen AG. Er plant derzeit keinen Kauf oder Verkauf dieser oder abgeleiteter Wertpapiere.

Kommentar hinterlassen

Ihre E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht.