Behandelte Unternehmen:
Basler, Edding, SLM Solutions
Die Themen:
+ Basler AG schielt auf den TecDAX
+ Edding atmet laut Munich Strategy „etwas vom Geist des Silicon Valley“
+ SLM Solutions mit neuer Internetadresse
+ Drittes Geschlecht: Einige SH-Unternehmen hinken hinterher
Basler AG schielt auf den TecDAX
Basler-Vorstandschef Dietmar Ley hat der ARD-Börse zwischen den Feiertagen ein Interview gegeben. Darin bekräftigt Ley das Ziel, die Basler AG von einem reinen Kamerahersteller zu einem Komplettanbieter in Bereich Computer Vision Hardware weiterentwickeln zu wollen. Ley bezeichnet dies als konsequenten Schritt, da man auf dem Kamera-Markt bereits jetzt die Marktführerschaft erlangt habe und dort keine großen Umsatzsteigerungen mehr zu erwarten seien.
Während 2017 für die Basler AG ein Jahr des Wachstums war, wurde 2018 eher zu dem vom Unternehmen prognostizierten Seitwärts-Jahr, in dem man die Grundlage für weiteres Wachstum gelegt habe. Das Jahr 2017 sei zudem vor allem durch den Boom der Smartphone-Industrie geprägt gewesen, lässt Ley verlauten. Doch bereits für 2019 sieht der Basler-Vorstand wieder Wachstumspotenzial am Horizont. So hätten die Auftragseingänge im vierten Quartal wieder deutlich zugelegt, nimmt er die Q4-Zahlen bereits ein wenig vorweg.
Ein Umsatzwachstum in 2019 erwarten die Ahrensburger nicht zuletzt auch aufgrund zweier getätigter Zukäufe. Auch weiterhin will man offenbar auch anhand von Zukäufen wachsen. So ist die Branche laut Dietmar Ley aktuell zu kleinteilig organisiert mit zu vielen kleinen Mittelständlern, die in der reifer werdenden Branche nicht mehr weiter wachsen können.
Einer möglichen Fusion mit dem Konkurrenten Isra Vision schließt Ley jedoch aus. Als mögliche Übernahmeziele sieht er vor allem Unternehmen, die das Produktportfolio und die Kundenbasis von Basler erweitern können. In vier Jahren soll Basler zudem die Schwelle von 200 Mio. Euro Jahresumsatz knacken. Der Aktienkurs mache ihm daher aktuell keine Sorgen, so Ley. Langfristig sei zudem eine TecDAX-Notierung „ganz klar das Ziel“. Ley gibt daher auch zu, dass man hierfür wohl noch an der Marktkapitalisierung – und damit am Aktienkurs – arbeiten müsse.
– Bericht der ARD-Börse
Edding atmet laut Munich Strategy „etwas vom Geist des Silicon Valley“
Die Beratungsfirma Munich Strategy hatte für die Wirtschaftswoche mitte Dezember Deutschlands innovativsten Mittelständler gekürt. Dabei wurde ausgerechnet die Edding AG – ein analoger Stiftehersteller – der Sieger.
Munich Strategy-Gründer Sebastian Theopold begründet dies nun im WiWo-Interview damit, dass die Edding AG trotz ihres Old-Economy-Kerns etwas vom Geist des Silicon Valley atme. Die Edding AG setze zunehmend weniger auf die Entwicklung neuer Produkte, als auf die Entwicklung neuer Geschäftsmodelle und neuer Plattformen. Laut Theopold haben hier viele Mittelständler in Deutschland „noch Luft nach oben“.
– Bericht der WiWo
SLM Solutions mit neuer Internetadresse
Alle Anleger, die bisher den deutschen Internetauftritt von SLM Solutions (www.slm-solutions.de) genutzt haben werden in der vergangenen Woche gemerkt haben, dass der Internetauftritt mittlerweile offline ist. Offenbar hat sich das Lübecker Unternehmen ohne Vorankündigung schlicht von dieser Website getrennt und betreibt nun lediglich seinen internationalen Auftritt weiter – selbstverständlich auch mit deutscher Übersetzung. Die SLM-Website ist damit ab sofort unter www.slm-solutions.com/de aufrufbar.
Womöglich geht es nur dem SH-Investor so, doch aktuell scheint die Website in der Desktop-Version noch ein paar Anzeigeprobleme im Menü-Bereich zu haben.
Drittes Geschlecht: Einige SH-Unternehmen hinken hinterher
Durch mehrere Gerichtsentscheidungen u.a. des Bundesverfassungsgerichts der letzten Jahre, sowie aufgrund mehrerer Gesetzesänderungen findet das dritte Geschlecht zunehmend Einzug in das deutsche und europäische Rechtssystem. So wurde beispielsweise mit Beschluss vom Oktober dem Standesbeamten in Geburtsregistern auch die dritte Geschlechtsoption „divers“ als Auswahl ermöglicht.
Diese Neuregelungen werden zweifellos früher oder später auch Auswirkungen auf Stellenausschreibungen haben. Es wird vermutlich nur eine Frage der Zeit sein, bis die ersten Diversen mit ihrem neuen Geschlecht Klagen auf Schadensersatz und Schmerzensgeld wegen vermeintlicher Diskriminierung im Bewerbungsverfahren einreichen. Um genau jene Klagen zu vermeiden müssen bereits heute Stellenausschreibungen Geschlechterneutral gestaltet werden. Dort heißt es dann beispielsweise „Buchhalter/in gesucht“ oder „Buchhalter (m/w) gesucht“. Da erstere Form dem sogenannten dritten Geschlecht dauerhaft kaum gerecht werden kann, wird diese sprachliche Form in Stellenausschreibungen vermutlich schon bald aussterben und Unternehmen müssen auf die zweite Möglichkeit in erweiterter Form ausweichen.
Einige SH-Unternehmen haben hier offenbar bereits vorsorglich reagiert und fügen ihren Stellenausschreibungen inzwischen ein „(m/w/d)“ oder Ähnliches an, um hier in keine Diskriminierungsfalle zu tappen. Zwar sind ohnehin noch viele Dinge bezüglich des dritten Geschlechtes völlig offen – das fängt schon bei der korrekten Anrede der betreffenden Personen an – doch eventuellen Klagen dürfte damit vorerst der Nährboden entzogen werden. Aufgrund der vielen rechtlichen Unsicherheiten und einer sehr restriktiven Anti-Diskriminierungsjustiz steht ohnehin zu befürchten, dass die meisten Unternehmen zusehen werden, sich das dritte Geschlecht im Rechtsverkehr so lange wie möglich vom Leibe zu halten.
Wir haben für Sie eine Übersicht darüber erstellt, die zeigt, welche SH-Unternehmen bereits jetzt das dritte Geschlecht in Stellenausschreibungen berücksichtigen und welche Unternehmen hier offenbar noch im Rückstand sind:
– Basler: drittes Geschlecht wird bereits berücksichtigt
– Beate Uhse: nicht zu bewerten, da die aktuellste Stellenausschreibung nunmehr schon fast 3 Jahre alt und vermutlich auch nicht mehr gültig ist
– Comdirect: drittes Geschlecht wird (noch) nicht berücksichtigt
– Drägerwerk: drittes Geschlecht wird (noch) nicht berücksichtigt
– Edding: drittes Geschlecht wird bereits berücksichtigt
– Freenet: drittes Geschlecht wird bereits berücksichtigt
– Joh. Friedrich Behrens: nicht zu bewerten, da momentan keine Stellenausschreibungen vorliegen
– Nynomic: nicht zu bewerten, da momentan keine Stellenausschreibungen vorliegen; die Haupt-Tochter m-u-t GmbH berücksichtigt das dritte Geschlecht aktuell jedoch noch nicht
– Regenbogen: drittes Geschlecht wird bereits berücksichtigt
– SLM Solutions: nicht zu bewerten, da momentan keine Stellenausschreibungen vorliegen
Ausblick auf die kommende Woche
In der kommenden Woche startet die Börse am Mittwoch in das Jahr 2019. Es sind bisher weder Termine bekannt, noch werden bereits vorläufige Geschäftszahlen für 2018 erwartet. Die kommende Woche dürfte daher überaus ruhig werden.
Der SH-Investor hat allerdings nichtsdestotrotz bereits einige Berichte für Sie in der Pipeline:
– Am Montag werden wir „Schleswig-Holsteins Manager des Jahres 2018“ küren.
– Am Dienstag schauen wir auf die meistgelesenen Beiträge 2018.
– Und am Mittwoch, welcher auch gleichzeitig der erste Handelstag im neuen Jahr seit wird, geben wir Ihnen einen kleinen Ausblick auf 2019.
Der SH-Investor wünscht Ihnen einen schönen Jahreswechsel, sowie ein frohes und gesundes Jahr 2019!