Behandelte Unternehmen:
Beate Uhse, Drägerwerk, Freenet, SLM Solutions
Die Themen:
+ Deutsche Bank lässt Dräger auf „Hold“, Hauck & Aufhäuser auf „Sell“
+ Dräger mit ersten Zahlen zum Amazon-Geschäft
+ „Shorties“ bei Freenet weiter auf dem Rückzug
+ Beate Uhse nicht mehr auf XETRA
+ SLM Solutions – Endlich ein Kaufsignal…
+ …und noch mehr Verkaufssignale!
Deutsche Bank belässt Dräger auf „Hold“, Hauck & Aufhäuser auf „Sell“
Nach der Vorlage der endgültigen Quartalszahlen hat die Deutsche Bank das Drägerwerk in ihrer neuen Studie auf „Hold“ und einem Kursziel von 65 Euro belassen. Auch das Analysehaus Hauck & Aufhäuser sah in den endgültigen Zahlen keine Überraschung mehr und beließ seine Empfehlung: „Sell“ bei einem Kursziel von 55 Euro.
Ein Grund für die zuletzt negativer gewordenen Einschätzungen waren nicht nur die schwachen Geschäftszahlen, sondern offenbar bewerten immer mehr Marktteilnehmer die ausgegebene Jahresprognose als nicht mehr erreichbar. Die Aufrechterhaltung des Ausblicks durch das Management wird daher momentan negativ gesehen. Nicht wenige erwarten eine Kappung der Gewinnziele im laufenden dritten Quartal.
– Meldung zur Deutsche Bank
– Meldung zu Hauck & Aufhäuser
Dräger mit ersten Zahlen zum Amazon-Geschäft
Seit Mai verkauft das Drägerwerk einen Teil seiner Sicherheitstechnik-Produkte beim Online-Händler Amazon. Vorerst sind dort 20 Artikel im Angebot. Dies war bereits seit der Hauptversammlung Anfang Mai bekannt. Soweit also nichts Neues. Doch gegenüber den Lübecker Nachrichten hat das Drägerwerk nun erstmals Umsatzzahlen für diese neue Vertriebsform bekanntgegeben. So habe man im Juni über Amazon 20.000 Euro Umsatz erzielt. Das Produktangebot soll nun sukzessive ausgeweitet werden. Es handelt sich jedoch nach wie vor noch um einen Test. Sollte dieser Versuch positiv verlaufen, könnte eine Ausweitung auch auf Produkte der Medizintechnik erfolgen.
– Bericht der Lübecker Nachrichten
„Shorties“ bei Freenet weiter auf dem Rückzug
Bei der Freenet AG setzt sich die positive Entwicklung bezüglich der Short-Seller fort. Mehrere Leerverkäufer befinden sich derzeit auf dem Rückzug mit ihren Short-Positionen und kaufen daher vermehrt Freenet-Aktien ein. In dieser Woche sank die Zahl der meldepflichtigen Netto-Leerverkaufspositionen erneut von zuvor 5,05% auf nun noch 4,87%.
Weitere Unterstützung erhält der Kurs auch von einer neuen Research-Studie von Hauck & Aufhäuser. Demnach wird das Papier mit einem Kursziel von 32,50 zum Kauf empfohlen.
– Bericht auf Aktiencheck.de
– Meldung zu Hauck & Aufhäuser
Beate Uhse nicht mehr auf XETRA
Am Mittwoch gab die Deutsche Börse bekannt, die Aktie der Beate Uhse AG künftig nicht mehr auf XETRA zu handeln. Die Meldung ging um 16:20 Uhr raus und trat gleich am selben Tag mit Handelsschluss in Kraft. Viel Zeit sich vorzubereiten hatten die Anleger also nicht. Immerhin bleibt die Beate Uhse-Aktie vorerst noch an diversen anderen Börsen notiert, sodass die Aktien weiterhin ge- und verkauft werden können. Mittelfristig werden jedoch auch diese Notierungen eingestellt werden, da die Beate Uhse AG momentan liquidiert wird. Die Aktionäre erhalten voraussichtlich kein Geld aus der Liquidierung.
Der Aktienkurs reagierte auf die Nachricht kaum. Am Ende des Mittwochs standen zwar minus 7% zubuche. Das ist für die Beate Uhse-Aktie aktuell jedoch durchaus in ihrer normalen Schwankungsbreite. Wer mit seinem Geld nicht zocken möchte, sollte die Papiere umgehend verkaufen.
– Mitteilung der Deutschen Börse AG
SLM Solutions – endlich ein Kaufsignal…
Am Donnerstag hatte kurz vor Handelsschluss ein Investor offenbar rund 80.000 Papiere des 3D-Druckmaschinenherstellers SLM Solutions erworben und so für einen Kurssprung von über 7% gesorgt. Doch dieses Kursplus hielt nicht sehr lange – zumindest nicht in voller Höhe. Bereits am Freitag eröffnete die SLM-Aktie wieder mit über 4% im Minus. Das bedeutet jedoch auch, dass ein derart großer Einstieg zu einem solchen Preis von einigen Anlegern offenbar durchaus als Kaufsignal gesehen wurde und wird.
Solche große Kaufvolumina über die Börse abzuwickeln ist durchaus ungewöhnlich. Der große Kurssprung – und damit wohl auch der für den Käufer miese Kaufkurs – zeigen warum. Dass es sich vielleicht sogar um einen Eingabe-Fehler handelt scheint nicht ausgeschlossen. Immer wieder kommt es selbst in großen Finanz-Instituten vor, dass gleich mehrere Nullen zuviel gesetzt und die Aufträge abgesendet werden.
Dass man von dem Käufer demnächst noch etwas hören wird, z.B. in Form einer Stimmrechtsmitteilung, kann zwar nicht ausgeschlossen werden, der Kauf an sich hatte jedoch „lediglich“ einen Anteil von rund einem halben Prozent an der Gesamtzahl aller SLM-Aktien.
…und noch mehr Verkaufssignale!
Im Gegensatz zu neuen Investor sieht das Analysehaus Hauck & Aufhäuser derzeit hingegen keinen Grund für einen Einstieg bei SLM Solutions. Am Freitag beließ man die Empfehlung zwar bei „Hold“, senkte jedoch das Kursziel deutlich von 33 Euro auf nun noch 26 Euro.
Der Grund hierfür liegt laut Hauck & Aufhäuser derzeit in ausbleibenden neuen Großkunden, Stichwort: „fehlender Newsflow“. Der Markt habe diese negativen Erwartungen jedoch immernoch nicht voll eingepreist, meint das Frankfurter Analysehaus.
In letzter Zeit mehrten sich die Stimmen, die beklagen, es gebe kaum noch positive Nachrichten aus Lübeck was neue Aufträge angeht. Tatsächlich ist es sehr auffällig, dass momentan kaum noch Meldungen von SLM Solutions kommen. Während man früher nicht selten gleich zwei oder drei Pressemitteilungen in der Woche herausgab und desöfteren neue Aufträge feierte, liegt die letzte Meldung nun schon über 3 Wochen zurück – von neuen Großaufträgen ganz zu schweigen.
Das Investor-Magazin schreibt in einem Bericht angesichts des massiven Abverkaufs mittlerweile gar von einer „Panik vor den Halbjahreszahlen“. Ob diese Panik berechtigt ist und ob SLM Solutions tatsächlich seine Jahresprognose kassieren wird, wie in dem Bericht vermutet, wird sich dann wohl am Donnerstag zur Präsentation der Halbjahreszahlen zeigen.
– Meldung zu Hauck & Aufhäuser
– Bericht vom Investor-Magazin