Beate Uhse-Nachfolger: „be you“ nimmt Kurs in Richtung Zukunft

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+ CEO&Geschäftsführer Michael Specht tritt ab
+ Hülsmann und Wheeler werden Nachfolger
+ Strukturelle Neuaufstellung zeigt Wirkung

Lange war von der Beate Uhse AG, bzw. der Erotik Abwicklungsgesellschaft nichts zu hören. Nun meldet sich die neue Muttergesellschaft, die be you GmbH zu Wort und verkündet zum Einen gleich mehrere Neuigkeiten und gibt zum Anderen einen kleinen Überblick über die Unternehmensentwicklung nach der Umstrukturierung.

Mit neuem Personal in die Zukunft
Der bisherige CEO der Beate Uhse AG und Geschäftsführer der be you GmbH, Michael Specht, ist offenbar nach mehreren Jahren an der Spitze der Gesellschaft aus persönlichen Gründen zurückgetreten. Bereits seit Ende Januar sei er nicht mehr als CEO, bzw. Geschäftsführer aktiv, heißt es in einer Unternehmensmitteilung. Er wolle sich künftig ausschließlich seiner Familie widmen, bleibe aber bis Jahresende als Berater weiterhin an Bord.

Seine Nachfolge tritt demnach ein Doppelgespann aus bisherigen Führungskräften der be you-Gruppe an. So übernehmen künftig Lucas Hülsmann und Craig Wheeler die Führung des Konzerns.

Craig Wheeler arbeitet seit letztem August für das Unternehmen und wird sich künftig um die Umsetzung der neuen Online-Strategie, sowie um den Aufbau einer neuen eCommerce-Plattform und um den Eintritt in neue geographische Märkte kümmern. Seine neue Rolle ist die des CEOs.

Lucas Hülsmanns Aufgabe wird hingegen die Implementierung einer neuen ERP-Software (ERP = Enterprise Resource Planning), sowie die Verbesserung der Kostenstruktur sein. Er arbeitete bereits seit Mitte des letzten Jahres als CFO für die be you-Gruppe.

Restrukturierungsmaßnahmen zeigen Wirkung
Auch abseits der Personaländerungen gibt die Gruppe einige Neuigkeiten bekannt. So hat man offenbar folgende Maßnahmen eingeleitet, um künftig wieder profitabel arbeiten zu können:
– Verkauf von 10 Einzelhandelsläden an die ORION-Gruppe,
– strategische Investitionen in IT- und Online-Infrastruktur,
– Abstoßung überdimensionierter Büro-Immobilien,
– drastische Senkung von Personalkosten, sowie
– Auslagerung der Logistik an einen externen Partner.

Diese Maßnahmen scheinen bereits erste Wirkungen zu zeigen. Immerhin verweist die Gruppe in ihrer Mitteilung bereits auf positive Auswirkungen auf den Einzel- wie auch Onlinehandel. Insbesondere im Online-Handel gebe es demnach positive Umsatzentwicklungen im Vergleich zum Vorjahr. Zudem gibt die Gesellschaft bekannt, bis Ende 2019 erfolgreich durchfinanziert zu sein. Des Weiteren wolle man künftig insbesondere im Onlinehandel wachsen – auch auf neuen Märkten.


Kommentar: Grünes Licht für das Delisting?
Es ist schön zu hören, dass die Nachfolgeunternehmen der Beate Uhse AG offenbar in die Spur gefunden haben. Die Tatsache, dass man bisher lediglich Umsatzsteigerungen vermeldet, jedoch keine Ergebnisse verrät deutet jedoch womöglich auch darauf hin, dass man sich operativ noch in den roten Zahlen befindet. Dies würde angesichts der harten Restrukturierungen jedoch auch nicht wirklich verwundern. Insofern gibt es zwar noch viel zu tun bei der be you-Gruppe, doch der generelle Kurs scheint zu stimmen.

Angesichts der Mitteilung ist davon auszugehen, dass das Insolvenzverfahren bei der Beate Uhse AG damit so langsam seinem Ende entgegengeht. Einem Delisting der Beate Uhse-Aktie an der Börse könnte demnach nicht mehr viel im Wege stehen. Wer noch Aktien der Beate Uhse AG hält, sollte sie daher spätestens jetzt abstoßen – sei der Erlös auch noch so gering. Lieber ein großer Verlust, als ein Total-Verlust.

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