Edding AG zieht Produktion aus Argentinien ab

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+ Produktion in San Juan wird geschlossen
+ Grund: Wirtschaftliches Umfeld
+ Jährliche Einsparungen von 0,5 Mio. Euro

Bereits seit Langem war die argentinische Tochtergesellschaft der Edding AG ein Sorgenkind der Ahrensburger. Zu sehr zehrte die dortige wirtschaftliche Lage die Gewinne auf. Nun zieht die Edding AG einen vorläufigen Schlussstrich unter der Produktion in Argentinien.

Keine Produktion mehr in Argentinien
In einer nun veröffentlichten Ad-hoc-Mitteilung gibt die Edding AG bekannt, ihren Produktionsstandort in San Juan zu schließen. Dies war der einzige Edding-Standort in Argentinien. Bereits seit Jahren leidet das Land unter einer schlechten wirtschaftlichen Lage mitsamt einer galoppierenden Inflation. „In der Vergangenheit hatten deutliche Abwertungen des Peso zwar immer wieder zu einer kurzfristigen Stärkung der Wettbewerbsfähigkeit unserer Produktion geführt, welche meist kurze Zeit später durch teilweise vorgeschriebene Lohnerhöhungen wieder überkompensiert wurden.“, schreibt die Edding AG in ihrer Mitteilung an die Finanzmärkte.

Weiter heißt es, die Edding AG sei daher zu der Überzeugung gelangt, dass der Produktionsstandort in Argentinien auf absehbare Zeit nicht mehr wettbewerbsfähig betrieben werden könne. Insgesamt kommt der Schritt nicht unerwartet. Bereits auf den letzten Hauptversammlungen gab sich die Unternehmensführung durchaus zerknirscht angesichts der Vorgänge in Südamerika im Allgemeinen und in Argentinien im Speziellen. Die Schließung des Werks soll zum 30. Juni 2019 erfolgen.

Produktion wird in andere Länder verlagert
Insgesamt sind 17 Mitarbeiter in Argentinien von der Schließung betroffen. Die Mitteilung der Edding AG gibt daher Restrukturierungskosten in Höhe von 0,9 Mio. Euro an. Gleichzeitig sollen hierdurch Einsparungen im Konzernverbund in Höhe von rund 0,5 Mio. Euro jährlich erzielt werden können.

Möglich sind diese Synergien durch die Verlagerung der Produktionskapazitäten auf andere Bereiche des Edding-Konzerns. So soll der Produktionsstandort in Bautzen einen Großteil der weggefallenen Kapazitäten übernehmen. Auch die kolumbische Tochtergesellschaft edding Colombia S.A.S. soll künftig nach Argentinien liefern. Der Edding AG gehen somit offenbar keine Marktanteile in dem südamerikanischen Land verloren.

Nachtrag vom 17.06.2019
Im Rahmen einer Ad hoc-Mitteilung zum Q2-Verlauf von 17.06.2019 veröffentlicht die Edding AG eine Richtigstellung zur im obigen Artikel behandelten Meldung. Demnach betrifft die Schließung des Werkes in Argentinien lediglich das 17-Köpfige Produktionswerk in San Juan. Die Vertriebsabteilung in Buenos Aires mit rund 50 Mitarbeitern bleibt jedoch erhalten.

Laut eigener Aussage veröffentlicht die Gesellschaft diese Klarstellung, weil die damalige Mitteilung von einigen Medien als Komplett-Rückzug aus Argentinien fehlgedeutet worden war. Der SH-Investor muss eingestehen, dass man diese Fehl-Information so auch aus obigem Artikel deuten konnte. Der Text wurde daher leicht überarbeitet und entspricht nun vollends den Tatsachen.

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