+ Unternehmensgründung 1960 mit nur 500 DM
+ Edding schied 1986 aus dem Unternehmen aus
+ Nun starb er 90-jährig in Hamburg
Es war das Jahr 1960, als Carl-Wilhelm Edding zusammen mit seinem Freund Volker Detlef Ledermann den weltbekannten Stift-Hersteller „Edding“ in einem Keller in Hamburg-Barmbek gründete. Schnell wurden die Edding-Stifte populär und das Unternehmen zu einem Welterfolg. Nun ist Carl-Wilhelm Edding im Alter von 90 Jahren in Hamburg verstorben, wie die Edding AG mitteilt. Der Norden verliert damit einen seiner größten Unternehmer.
Mit 500 DM zum eigenen Unternehmen
Lediglich 500 DM Startkapital, eine Schreibmaschine und einen kleinen Keller im Hamburger Stadtteil Barmbek benötigten die beiden Freunde Carl-Wilhelm Edding und Volker Detlef Ledermann im Jahr 1960, um den Grundstein für ein Weltunternehmen zu legen. Nachdem Edding bereits in den 1950er Jahren erste Erfahrung mit Filzstiften gesammelt hatte, sollte es nun ein eigenes Produktsortiment werden – mit Erfolg!
Als Namen für die Stifte wählten die beiden Gründer nicht etwa einen Fantasienamen, wie bis heute viele vermuten, sondern schlicht den Familiennamen Eddings. „Der klang einfach besser als ‚Ledermann’“, wie sich Co-Gründer Volker Detlef Ledermann später erinnerte. Rasch erlangten die für ihr Design und ihre hohe Qualität bekannten Marker große Beliebtheit. Nicht nur bei Privatkunden, auch in der Industrie, der Lagerhaltung und unzähligen weiteren Einsatzbereichen fanden und finden die vielseitigen Stifte bis heute ihre Einsatzmöglichkeiten.
Edding verließ das Unternehmen 1986
Und so wuchs das Unternehmen rasch. Bereits nach nur 10 Jahren Unternehmensgeschichte hatte man bis 1970 nahezu 100 Mio. Stifte in 5 Kontinenten abgesetzt. Doch das hohe Wachstum bedeutete auch Veränderung. So musste nicht zuletzt aus Platzgründen ein neuer Unternehmenssitz her. Man nutzte aus diesem Grund ein damals bestehendes kommunales Programm zur Anwerbung neuer Unternehmen und zog ins nahegelegene Ahrensburg, wo die Edding AG bis heute residiert.
Doch auch an den beiden Gründern zehrte die hohe Arbeitsbelastung in einem stark wachsenden Unternehmen zeitweise stark. Und so verabschiedete sich Carl-Wilhelm Edding nach einem Sabbatjahr mit dem Börsengang von 1986 aus dem Unternehmen und überließ Co-Gründer Volker Detlef Ledermann die operativen Geschicke. Ledermann selbst wechselte erst in 1990er Jahren in den Aufsichtsrat. Heute führt Ledermanns Sohn Per Ledermann die Edding AG als Vorstandsvorsitzender in die Zukunft.
Edding verstarb bereits am 27. April
Seit seinem Ausscheiden 1970 lebte der passionierte Segler Carl-Wilhelm Edding fortan in Hamburg. Dort engagierte er sich mit einer Stiftung unter anderem für die Rechte von Flüchtlingen und gegen Rassismus. Bereits am 27. April sei der Erfinder der bekannten Schreibgeräte gestorben, wie die Edding AG heute der Öffentlichkeit mitteilt. Die Familie Edding habe zunächst im kleinen Kreis trauern wollen.
„Die wertschätzende und authentische Art von Carl-Wilhelm sowie sein unternehmerischer Weitblick haben maßgeblichen Anteil an der weltweiten Expansion der Edding-Produkte“, schreibt die Edding AG in einem Nachruf und richtet sich dann direkt an seinen Gründer: „Wir danken Dir für all das, was Du uns hinterlassen hast und werden Deinen Namen, vor allem aber Deine Werte mit Stolz und großem Verantwortungsbewusstsein weiter pflegen!“