Hiobsbotschaft für Freenet – Ceconomy tief im Minus

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+ Ceconomy mit schwachen Geschäftszahlen
+ Türkei-Abenteuer könnte zum Problem werden
+ 8% Kursverlust an der Börse

Erst vor wenigen Wochen war die Freenet AG in einem spektakulären Deal bei der Ceconomy AG als 9,1%iger Anteilseigner eingestiegen. 277 Mio. Euro, bzw. 8,50 Euro pro Aktie ließ man sich diesen Zukauf kosten. Nach der Nachricht des Kaufs stiegen die Ceconomy-Aktien erheblich. Doch nun kehrt Ernüchterung ein. Und das hat seinen Grund.

Maue Zahlen von Ceconomy
Denn die Geschäftszahlen für das erste Halbjahr sind bei Ceconomy nicht so gut ausgefallen wie erwartet. Die Anleger werden vor allem auf einen WM-Boom wie zuletzt 2006 gehofft haben, als viele Haushalte ihren alten Röhrenfernseher ausmusterten. Mit der Weltmeisterschaft zur besten Sendezeit und einer deutschen Nationalmannschaft, die als Titelverteidiger nach Russland reiste, standen die Chancen eigentlich sehr gut.

Metro-Beteiligung belastet
Und tatsächlich ist es gelungen, mehr Fernsehgeräte als im Vorjahr zu verkaufen. Dennoch liegt das Ergebnis für das erste Halbjahr im tiefroten Bereich. Dies liegt jedoch auch an der äußerst schwachen Metro-Beteiligung, deren Aktienkurs immer momentan weiter nach unten saust. Einen kleinen Lichtblick gibt es immerhin im operativen Geschäft. So ist es gelungen operativ und vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) mit 26 Million Euro deutlich mehr zu verdienen als im Vorjahr (4 Mio. Euro).

Türkei-Abenteuer voraus
Doch es gibt auch schon wieder neue dunkle Wolken am Horizont. So leistet sich das Management momentan schon wieder ein unternehmerisches Abenteuer in der Türkei, nachdem man gerade erst aus dem Russland-Geschäft mit vielen blauen Flecken und hohen Verlusten rausgekommen ist. 69 Filialen betreibt Ceconomy aktuell in der Türkei. Angesichts der abwertenden Lira werden Technik-Importe in der Türkei für die Bevölkerung nun jedoch fast unbezahlbar und damit praktisch unverkäuflich.

An der Börse 8% runter
An der Börse geben die Ceconomy-Aktien heute jedenfalls rund 8% nach. Das wird auch für die Freenet-Beteiligung erhebliche Folgen haben. Als der Ceconomy-Kurs infolge der Kauf-Nachricht stieg, hatte man das bezahlte Aufgeld schon fast wieder raus. Doch mit dem heutigen Kursverlust stellt sich ein ganz anderes Bild da. Stand die Aktie zum Zeitpunkt des Freenet-Einstiegs noch bei 7,19 Euro, stehen nun nur noch 6,32 Euro auf der Kurstafel. Sollte der Aktienkurs bis Jahresende nicht deutlich anziehen, wird die Freenet AG wohl oder übel viele Millionen von ihrem Buchwert abschreiben müssen.


Weiterführende Links
Bericht von der ARD-Börse

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