Behandelte Unternehmen:
Comdirect, Drägerwerk, Edding, Freenet, SLM Solutions
Die Themen:
+ Comdirect mit guten Januar-Zahlen
+ Verbraucherzentrale warnt Comdirect-Kunden vor Phishing
+ Dräger mit neuer Sauerstoffbrille
+ Drägerwerk unterstützt neuen IT-Standard
+ Edding bringt neuen Kennzeichnungsdrucker auf den Markt
+ Freenet: Lieber Schuldenabbau, statt mehr Sunrise
+ Freenet-CFO Arnold über Ceconomy und IFRS-16
+ UBS sieht Freenet fair bewertet
+ Leerverkäufer baut Freenet-Position weiterhin leicht ab
+ Bank of America hält noch mehr potenzielle SLM-Stimmrechte
+ Ariva.de bringt regionale Aktien-Indizes an den Start
Comdirect mit guten Januar-Zahlen
Die Comdirect Bank AG hat in der vergangenen Woche ihre Geschäftszahlen für den abgelaufenen Monat Januar veröffentlicht. Demnach stiegt die Kundenzahl erneut um rund 39.000, bzw. 1,5% auf 2,561 Mio. Kunden. Auch die Zahlen der verwalteten Depots, der ausgeführten Orders, sowie die Kundengelder stiegen wie gewohnt an.
Verbraucherzentrale warnt Comdirect-Kunden vor Phishing-Mails
Nahezu jedes größere Unternehmen, welches Verbrauchern Online-Geschäfte anbietet, wird von Zeit zu Zeit leider auch Opfer von sogenannten Phishing-Attacken. Verbraucher sollen dabei unwissentlich ihre Kontozugänge verraten, womit Betrüger anschließend Kasse machen.
Nun gibt es auch bezüglich der Comdirect eine Warnung. So erhalten Verbraucher offenbar vermehrt e-Mails, in denen angebliche Comdirect-Mitarbeiter die Umstellung auf ein neues TAN-Verfahren ankündigen und entsprechende Passwörter abfragen. Die Verbraucherzentrale warnt davor, auf diese e-Mail zu reagieren.
Dräger mit neuer Sauerstoffbrille
In der vergangenen Woche hat das Drägerwerk eine neue Sauerstoffbrille vorgestellt. Diese ist für die nicht-invasive Hochfluss-Therapie bestimmt und besitzt natürlich alle üblichen Schikanen. Um beispielsweise das für die Patienten nervige Kondensat (kondensierende Luftfeuchtigkeit) im Schlauch zu verhindern wird der Schlauch zum Einen speziell beheizt und zum anderen mit einer Feuchtigkeitsregulierenden Membran ausgestattet sein.
Das Drägerwerk steigt mit dem neuen Produkt erstmalig in den Vertrieb von O2-Brillen für die nicht-invasive Beatmung ein. Bisher hatte Dräger auf diesem Gebiet ausschließlich Masken für die Überdruck-Beatmung im Angebot.
Drägerwerk unterstützt neuen IT-Standard
Zudem begrüßt und unterstützt das Drägerwerk ab sofort den neuen SDC-Standard der internationalen Standardisierungsvereinigung IEEE. SDC (Standard Device Connectivity) soll vor allem dafür sorgen, dass Medizingeräte auch unterschiedlicher Hersteller und unterschiedlicher Produktlinien problemlos miteinander kommunizieren können.
Bisher sind Kliniken hier häufig auf sogenannte „integrierte Systeme“ (sprich: teure Komplettlösungen) einzelner Hersteller angewiesen. Mit dem neuen Standard könnten diese sehr profitablen Software-Systeme daher unter Umständen unter Preisdruck geraten. Vor allem die niederländische Philips AG gilt hier bisher als Marktführer im Klinik-Bereich. Ob das Drägerwerk künftig vom neuen Standard profitieren kann, ist noch unklar.
Edding bringt neuen Kennzeichnungsdrucker auf den Markt
Gemeinsam mit der mittelständischen Elried Markierungssysteme GmbH bringt die Edding Tech Solutions GmbH einen neuen handlichen Drucker an den Start. Dieser trägt den Namen „edding compact printer“ und soll insbesondere auf die Kennzeichnung von Produkten ausgelegt sein, also beispielsweise das Mindesthaltbarkeitsdatum oder die Chargen-Nummer aufdrucken. Der Drucker soll nur minimale Wartungskosten bei maximaler Zuverlässigkeit und Qualität aufweisen. Nach eigener Aussage erwartet die Edding AG eine große Nachfrage nach dem neuen Produkt.
Freenet: Lieber Schuldenabbau, statt mehr Sunrise
Freenet-Finanzchef Ingo Arnold hat in der vergangenen Woche unter anderem der hochklassigen „Börsen-Zeitung“ ein Interview gegeben. Demnach möchte die Freenet AG offenbar nicht weiter in die schweizer Sunrise AG investieren. Dort wurde zuletzt über einen Kauf von Liberty Media-Tochter und Kabelnetzbetreiber UPC spekuliert. An der dafür womöglich erforderlichen Kapitalerhöhung möchte Freenet offenbar nicht teilnehmen. Bezüglich eines Kaufes der UPC durch Sunrise wäre man jedoch gesprächsbereit, sofern sich dadurch die Position von Freenet verbessert, so Arnold.
Nichtsdestotrotz macht Arnold auch weiterhin keinen Hehl daraus, sich mittelfristig von der Sunrise-Beteiligung trennen zu wollen. Einen eventuellen Verkaufserlös möchte er vor allem in Schuldentilgung, Aktienrückkäufe und Dividendensicherheit investieren, sagte er gegenüber der Börsen-Zeitung.
Freenet-CFO Arnold über Ceconomy und IFRS-16
Und nochmal hat Freenet-CFO Ingo Arnold in der vergangenen Woche ein Interview gegeben, dieses Mal dem Finance-Magazin. Darin gibt Arnold unter anderem an, nach wie vor zum bisher desaströsen Ceconomy-Deal zu stehen, den er selbst mit eingefädelt habe, wie er zugibt. Dennoch würde er sich im Nachhinein einen anderen Einstiegszeitpunkt wünschen. An der generellen Sinnhaftigkeit des Investments hält er jedoch fest. Er spricht allerdings auch darüber, dass die Freenet AG hierfür innerhalb von 5 Tagen eine 277 Mio. Euro schwere Brückenfinanzierung habe auftreiben müssen. Damit bestätigt Arnold indirekt Spekulationen, wonach man der Ceconomy AG letztes Jahr aus einem akuten Liquiditätsengpass habe helfen müssen, um eine dortige Pleite abzuwenden.
Auch über den neuen Rechnungslegungsstandard IFRS-16 sprach er im Interview. Nach IFRS-16 müssen Leasing-Verbindlichkeiten künftig in der Bilanz Eingang finden. Da die Freenet AG unter anderem zahlreiche Ladengeschäfte in deutschen Innenstädten über dieses Modell betreibt, hätte die neuen Standards erhebliche Auswirkungen auf Freenet, so Arnold. Bezüglich einer höheren Verschuldung kann er jedoch teilweise Entwarnung geben. In bisherigen Verträgen habe man immer „frozen GAAP“ (keine Neubewertung durch sich veränderndes Recht) vereinbart.
Auch wenn es noch nicht ganz sicher sei, so geht Arnold momentan davon aus, dass Freenet durch die IFRS-16-Einführung künftig ein zweistellig höheres Ebitda ausweisen könne.
UBS sieht Freenet fair bewertet
Die schweizer UBS hat in einer neuen Aktienanalyse einen Blick auf die Freenet-Aktie geworfen. Der zuständige Analyst Polo Tang sieht die Risiken durch 5G inzwischen als eingepreist an. Die Branche sei insgesamt attraktiv bewertet. Das Kursziel ließ er unverändert bei 17,- Euro. Die Empfehlung lautet nach wie vor „Hold“.
Leerverkäufer baut Freenet-Position weiterhin leicht ab
Der Londoner Leerverkäufer GLG Partners LP hat laut Aktienchek.de seine Leerverkaufsposition bei der Freenet AG in der vergangenen Woche weiter abgebaut. Nach zuvor 0,90% hält man dort nun immerhin noch 0,87% leerverkaufter Aktien. Der Abbau verlief somit nicht mehr so schnell wie noch zuletzt.
Bank of America hält noch mehr potenzielle SLM-Stimmrechte
Noch vor der vergangenen Woche hatte die Bank of America bereits einen massiven Anteil potenziell Stimmrechte-sichernder Finanzinstrumente von SLM Solutions gehalten. Dieser Anteil ist nun offenbar noch weiter gestiegen. Wie aus zwei Stimmrechtsmitteilungen (#1, #2) hervorgeht, stieg der Anteil derartiger Instrumente von 20,02% auf 24,17%. Zusammen mit dem Aktienteil in Höhe von 0,68% (nach zuvor 0,06%) ergibt sich damit eine potenzielle Macht von knapp 25% der SLM-Stimmrechte.
Aus diesen Stimmrechtsmitteilungen geht jedoch nie in voller Höhe hervor, wann und zu welchen Konditionen die genannten Instrumente, bei denen es sich regelmäßig um Optionen, bzw. Optionsscheine handelt, fällig werden. Klar ist nur, dass es sich bei immerhin 1,08% um Swaps handelt, die im Zeitraum von November 2019 bis Februar 2023 fällig werden. Die Swaps werden in Bar abgerechnet. Ob die verbleibenden Intrumente ebenfalls in Bar oder gar physisch in Form von Aktien abgerechnet werden geht aus den Mitteilungen nicht hervor.
Über die Wahrscheinlichkeit eines möglichen Squeeze-Szenarios kann daher kaum eine Aussage getroffen werden. 2008 hatte eine derartige Situation bei Volkswagen für Schlagzeilen und einen explodierenden Aktienkurs gesorgt.
Ariva.de bringt regionale Aktien-Indizes an den Start
Der Kieler Finanzdienstleister Ariva bringt ab sofort neue, regionale Aktienindizes an den Start. Das Unternehmen erhofft sich damit vom Trend zu regionalen Produkten, wie man ihn derzeit vor allem im Lebensmittelbereich beobachten kann, zu profitieren. Insgesamt sind so neun regionale Aktienindizes geschaffen worden, welche künftig über die Hypo Vereinsbank handelbar sind.
Schleswig-Holstein wurde dabei mangels geeigneter Unternehmen mit Hamburg zum Norddeutschen Aktienindex (NOX) zusammengeworfen. Darin sind zehn Unternehmen gelistet, von denen einzig die Freenet AG ihren Sitz in Schleswig-Holstein hat. Da das Freenet-Management zudem auch noch aus Hamburg agiert, handelt es sich leider wohl eher um einen Hamburg-Index. Selbst das Drägerwerk ist nicht im NOX vertreten. Die Indexzusammensetzung und Gewichtung im Einzelnen:
Beiersdorf (20%)
Freenet (13,7%)
Aurubis (11%)
TAG Immobilien (9,8%)
Alstria Office REIT (9,5%)
Evotec (7,7%)
Fielmann (7,4%)
Hapag Lloyd (7,2%)
Jungheinrich Vz. (6,9%)
Deutsche Euroshop (6,8%)
Ausblick auf die neue Woche
Es sind keine Termine bekannt.