Freenet-CEO Vilanek äußert sich u.a. zum Ceconomy-Deal

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+ Vilanek verteidigt Kauf der Ceconomy-Aktien
+ Dividendenrendite von Ceconomy höher als Zinssatz
+ Freenet-Geschäftsziele für 2018 bestätigt

Freenet-CEO Christoph Vilanek hat den Kollegen von der „Vorstandswoche“ ein Interview gegeben, in welchem er diverse aktuelle Vorgänge im Freenet-Konzern erläutert und mit Informationen untermauert. Selbstverständlich ging es in dem Gespräch auch um den Erwerb von Anteilen am Ceconomy-Konzern. Laut Vilanek habe man schon länger erwogen, bei Ceconomy einzusteigen. Jedoch sei ein Aktienkurs in Höhe von 12,- Euro lange Zeit zu teuer gewesen. Erst mit dem jüngsten Kursrutsch habe man dann einen guten Preis bekommen.

Zur Erinnerung: Freenet hatte rund 2 Wochen ca. 9,1% der Ceconomy-Aktien aus einer Kapitalerhöhung zum Preis von rund 8,50 erworben und damit für viel Wirbel gesorgt.

Das Geschäftsmodell von MediaSaturn: Alles andere als tot?
Gerne hätte Vilanek die Aktien natürlich zum Börsenkurs von damals gut 7 Euro gekauft. Dies sei jedoch nicht durchsetzbar gewesen. Den strategischen Aufschlag sieht Vilanek als „normal“ an. Bezüglich des Sinns der Ceconomy-Beteiligung sagte der Freenet-CEO, man könne noch viel mehr zusammen machen und nannte als Beispiel für eine vertiefte Zusammenarbeit die IPTV-Plattform waipu.tv.

Was das Geschäftsmodell von Media Markt und Saturn angeht, so vermag Vilanek offenbar keine Probleme für die Zukunft zu erkennen. Das Geschäftsmodell von Media Markt und Saturn sei alles andere als tot, so der Freenet-Vorstand. Sorgen, dass die beiden Elektronik-Händler künftig komplett von Amazon & Co. verdrängt werden könnten, mache er sich nicht.

Ceconomy-Deal mit Fremdkapital finanziert
Auch rein finanziell sei die Beteiligung an Ceconomy ein Gewinn für Freenet. Der Anteilskauf sei mit Fremdkapital zu einem Zinssatz in Höhe von weniger als 1,5% finanziert worden. Dafür erhalte man eine Dividendenrendite in Höhe von rund 3%, rechnet Vilanek vor.

Jedoch gibt er zu, dass der Einstieg bei Ceconomy wohl erstmal kein Kurstreiber sei. Anders sieht er hingegen die Beteiligung an der schweizerischen Sunrise. Die „Vorstandswoche“ rechnet hier mit einem Verkauf innerhalb der nächsten 6 bis 12 Monate. Seit dem Kauf der schweizerischen Beteiligung hat die Sunrise ihren Aktienkurs erheblich steigern können. Es wird daher mit einer erheblichen Freisetzung flüssiger Mittel aus dem Verkauf gerechnet.

Geschäftsziele für 2018 bestätigt
Was Freenet selbst angeht, so sei man auf einem guten Weg, erklärte Vilanek. Das zweite Quartal sei gut verlaufen und man werde die Ziele für das Geschäftsjahr 2018 voraussichtlich erreichen. Insgesamt bleibt die Freenet-Aktie für die Experten von der „Vorstandswoche“, wie auch für „Aktiencheck.de“ ein Kauf.

Bei dem Magazin „Vorstandswoche“ handelt es sich um einen kostenpflichtigen Informationsdienst vorrangig für börsliche Nebenwerte. Das Magazin erscheint wöchentlich per e-Mail für alle Abonnenten.


Kommentar
Wir finden es etwas schade, dass Herr Vilanek nicht etwas genauer dargelegt hat, worauf sich seine Zuversicht bezüglich der Zukunftsaussichten der Ceconomy AG stützt. Die stetig wachsende Online-Konkurrenz lässt sich sicher nicht völlig wegdiskutieren. Es mag sein, dass Online-Händler wie Amazon mittlerweile auch dazu neigen, klassische Präsenzläden zu eröffnen. Doch dies wird von Experten mehr als „dauerhafte Werbefläche in 1a-Lagen“ gesehen. Sein Geld wird Amazon auch künftig ausschließlich online verdienen. Doch gerade das ist ein Zweig, auf den Ceconomy leider nicht, bzw. nicht in den Maßen zurückgreifen kann.

Insgesamt stehen wir dem Ceconomy-Deal auch weiterhin nicht ganz unkritisch gegenüber, auch wenn wir zugeben müssen, dass der Anteilskauf durchaus seine positiven Seiten hat. Was die voraussichtliche Dividendenrendite in Höhe von 3% angeht, so mag Herr Vilanek damit wahrscheinlich recht haben, dennoch muss an dieser Stelle gesagt werden, dass es sich – Stand heute – noch um ungelegte Eier handelt. Sollte die Ceconomy AG die Online-Konkurrenz nicht gut bekommen, wovon einige Experten derzeit ausgehen, dann ist es ganz schnell Essig mit der Dividendenrendite. Nichtsdestotrotz würden wir uns natürlich sehr freuen, wenn der Ceconomy-Deal für Freenet zu einem großen Erfolg würde.


Weiterführende Links
Exklusiv-Meldung von Vorstandswoche.de
Bericht von Aktiencheck.de

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