Kurznachrichten KW 4/2019

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Behandelte Unternehmen:
Drägerwerk, Edding, Regenbogen, SLM Solutions

Die Themen:
+ Neue Kursziele für das Drägerwerk
+ Ist der Edding Code eine Erfolgsgeschichte?
+ Unheimliche Videoaufruf-Serie bei Regenbogen gestoppt
+ Spekulationen über ein Squeeze-out bei SLM Solutions
+ DWS und Allianz reduzieren SLM Solutions-Anteile weiter
+ JP Morgan zieht sich als Leerverkäufer bei SLM zurück

Neue Kursziele für das Drägerwerk
Nach den akzeptablen vorläufigen Geschäftszahlen für 2018, sowie dem enttäuschenden Ausblick auf 2019 haben die Analysten zahlreiche neue Kursziele für das Drägerwerk berechnet. Hier alle neuen Kursziele in der Kurzform im Überblick:

Independent Research:
Kursziel: 44,- Euro (zuvor 45,- Euro)
Empfehlung: „Verkaufen“ (unverändert)
Kommentar: „Besonders enttäuscht von der schwachen Ergebniszielsetzung für 2019. Eigene Erwartungen herabgesetzt. Weiterhin Abwärtspotenzial für die Vorzugsaktie.“
Meldung von dpa-AFX
– Bericht von Aktiencheck.de

HSBC:
Kursziel: 40,- Euro (zuvor 41,- Euro)
Empfehlung: „Reduce“ (unverändert)
Kommentar: „Konsensschätzung für 2018 zwar erreicht, aber Ausblick enttäuscht. Keine Signale, die für eine Besserung sprechen.“
– Meldung von dpa-AFX

Deutsche Bank:
Kursziel: 45,- Euro (zuvor 52,- Euro)
Empfehlung: „Hold“ (unverändert)
Kommentar: „Der schwache Ausblick dürfte sinkende Konsensschätzungen nach sich ziehen. Eigene Erwartungen deutlich reduziert.“
– Meldung von dpa-AFX

Warburg Research (vom 21.01.2019):
Kursziel: 57,- Euro (unverändert)
Empfehlung: „Hold“ (unverändert)
Kommentar: „Umsatz und Auftragseingang über Erwartungen. Ausblick hat jedoch enttäuscht.“
– Meldung von dpa-AFX

Warburg Research (vom 22.01.2019):
Kursziel: 52,- Euro (zuvor 57,- Euro, s.o.)
Empfehlung: „Hold“ (unverändert)
Kommentar: „Profitabilität dürfte sich in 2019 wegen der Wechselkurse kaum verbessern. Aufgrund der Investitionen in F&E und der Einführung neuer Produkte wird ab 2020 eine Verbesserung erwartet.“
– Meldung von dpa-AFX

EQUI.TS:
Kursziel: –
Empfehlung: „Halten“ (zuvor „Kaufen“)
Kommentar: „Erfreuliche Jahresend-Dynamik bei den Kennzahlen, jedoch nicht ausreichend für eine Trendwende im neuen Jahr. 2019 wird ein Übergangsjahr. Produktoffensive ab 2020ff. Vorsichtiger werdendes Kundenverhalten wohl Grund für den schwachen Ausblick. Bewertung und Vertrauen sind niedrig.“
– Bericht von Aktiencheck.de

Ist der Edding Code eine Erfolgsgeschichte?
Um die Aktivitäten der Edding-Tochtergesellschaft „Edding Tech Solutions GmbH“ weiter voranzutreiben, sucht die Edding AG derzeit nach weiterem Personal. In der Stellenausschreibung wird ausdrücklich der Edding Code als Tätigkeitsfeld erwähnt. Weiterhin heißt es, dass man mit den Technologiepartnern inzwischen weit über einen Projektstatus hinaus sei und kurz vor dem Start dieser neuen Produktkategorie stehe.
Seit November ist der Edding Code mit den ersten Testkunden am Start. Hätten sich das Geschäftsmodell oder die Technologie als solche seither als totaler Reinfall erwiesen, wären die jetzigen Neueinstellungen wohl kaum nötig gewesen. Aktionäre dürfen also beim Edding Code nach wie vor guter Dinge sein.
Stellenausschreibung I
Stellenausschreibung II

Unheimliche Videoaufruf-Serie bei Regenbogen gestoppt
Ende November hatte diese Seite über den Youtube-Kanal der Regenbogen AG berichtet. Auf diesem waren mehrere kleinere Werbeclips eingestellt worden, die angesichts ihrer Schlichtheit auf erstaunliche Aufruf-Zahlen kamen. Jeden Tag wurden mehrere Tausend Aufrufe mehr, die inhaltlich kaum zu erklären waren. Im entsprechenden Bericht hatte ich über automatisierte Abrufe des Videos spekuliert, um die Abruf-Zahlen in die Höhe zu treiben.
Erst jetzt ist diese unheimliche Serie offenbar zuende gegangen. Mit 130.746 Aufrufen weist das 15-sekündige Video Zahlen auf, über die sich mancher Qualitätsinhalt sicher freuen würde. Spaßeshalber habe ich mal durchgerechnet: Hätte ein einzelner Nutzer oder Computer, bzw. Computersoftware das Video nach Ende des Clips einfach immer wieder neugestartet, so ergäbe das eine rechnerische tägliche Arbeitszeit von gut sechs Stunden seit Hochladen des Videos im Oktober bis heute. Rechnet man arbeitsfreie Tage und Weihnachten hinzu, so kommt man erstaunlich genau auf eine tägliche Arbeitszeit von acht Stunden.
Trotz der hohen Aufruf-Zahl weist das Video nach wie vor keine einzige Bewertung auf – weder positiv noch negativ. Auch die anderen Videos auf dem Youtube-Kanal der Regenbogen AG haben einen erstaunlich steilen Aufstieg hinter sich, stagnieren nun jedoch bereits seit Längerem.
– Der Werbeclip auf Youtube.com
– Youtube-Kanal der Regenbogen AG

Spekulationen über ein Squeeze-out bei SLM Solutions
Bereits seit einigen Monaten machen am Finanzmarkt immer mal wieder Gerüchte die Runde, SLM-Aktionär Paul Singer, bzw. dessen Investmentgesellschaft Elliott International könnte die Mehrheit an der SLM Solutions Group AG erwerben. Anschließend würde er erst die Minderheitsaktionäre im Rahmen eines Squeeze-out aus dem Unternehmen herauskaufen und SLM Solutions dann von der Börse nehmen.
Dieses Szenario hätte laut dem Branchendienst Bloomberg durchaus einige Vorteile. So müssten Kunden von SLM beispielsweise nicht mehr befürchten, das Unternehmen könne von einem direkten Konkurrenten übernommen werden. In diesem Fall würden so manche Unternehmen um ihre Geschäftsgeheimnisse bangen. Zudem würden Kunden nicht mehr durch stark fallende Aktienkurse verunsichert und SLM Solutions müsste auch nicht mehr sämtliche Geschäftszahlen veröffentlichen, sondern könnte sich auf die jährliche Bundesanzeiger-Meldung zurückziehen.
Für die angesprochene Strategie bei Elliott spricht durchaus die Tatsache, dass man beispielsweise mit Athenahealth Inc. oder Travelport Worldwide Ltd. bereits mehrere Gesellschaften komplett übernommen und selbst weitergeführt hat. Zudem hatte Elliott seinen Anteil an SLM Solutions zuletzt deutlich aufgestockt, wie aus Stimmrechtsmitteilungen hervorging.
Dass inzwischen selbst auf hochseriösen Plattformen wie Bloomberg über eine Übernahme geschrieben wird, könnte den Gerüchten zunehmend Glaubwürdigkeit verleihen. Denkbar wäre aber auch ein aktives Streuen derartiger Gerüchte, um den gefallenen Aktienkurs wieder auf die Beine zu helfen. Auch davon könnte Elliott stark profitieren. Man darf also gespannt sein, wie sich die Sache weiterentwickelt.
– Bericht auf Bloomberg.com

DWS und Allianz reduzieren SLM Solutions-Anteile weiter
Die Vermögensverwaltung DWS Investment verringert weiterhin ihren Anteil bei SLM Solutions. Nachdem man bereits Ende November seinen Anteil an der Lübecker Gesellschaft von 7,40% auf 3,52% gesenkt hatte, folgte nun der nächste Aktienverkauf. Demnach besitzen die Frankfurter aktuell nur noch einen Anteil von 2,95% am Unternehmen.
Auch die Allianz Global Investors haben ihren Aktienposten in der vergangenen Woche reduziert. Von 4,35% ging es runter auf 2,84%.
Die Aktionärsstruktur bei SLM Solutions hat sich damit seit den Q3-Zahlen in einem atemberaubenden Tempo verändert, bei dem offenbar selbst die Investor-Relations-Abteilung bei SLM nicht mehr hinterherkommt. Auf der unternehmenseigenen Website wird die Aktionärsstruktur immernoch vom Stand der Q3-Zahlen angegeben.
Stimmrechtsmitteilung DWS
– Stimmrechtsmitteilung Allianz

JP Morgan zieht sich als Leerverkäufer bei SLM zurück
Das JP Morgan Asset Management war bisher mit 0,82% als Leerverkäufer bei SLM Solutions engagiert. Da der Aktienkurs seit dem Einstieg massiv gefallen ist und inzwischen offenbar kaum noch weiteres Abwärtspotenzial besteht, hat man seinen Leerverkaufsanteil mittlerweile deutlich reduziert. So werden nur noch 0,46% leerverkaufte SLM-Aktien gehalten. Der Anteil hat sich somit fast halbiert. Insgesamt sind noch 2,79% leerverkaufte Aktien von SLM Solutions bekannt.
– Bericht von Aktiencheck.de


Ausblick auf die neue Woche
Am Mittwoch wird die Comdirect AG ihre Bücher öffnen und vorläufige Geschäftszahlen für 2018 präsentieren.
Am selben Tag kommt in Berlin auch erstmalig der Vermittlungsausschuss zusammen, um über eine mögliche Zukunft des sogenannten „Digitalpaktes“ zu beraten. Demnach sollen die Länder einen Teil ihrer Bildungshoheit an den Bund abtreten. Dieser stellt dann im Gegenzug Gelder für die Digitalisierung der Schulen bereit. Insbesondere die Edding AG darf sich im Falle eines Kompromisses erhoffen, unter anderem White Boards in erhöhter Stückzahl an die öffentliche Hand verkaufen zu können. Davon könnten freilich auch die Aktionäre profitieren.

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