Joh. Friedrich Behrens schließt Finanzierungsrunde erfolgreich ab

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+ Privatplatzierung erhöht Anleihevolumen
+ Anleihe beläuft sich nun auf 20 Mio. Euro
+ Emissionskosten von 0,5 bis 1,0 Mio. Euro

Anfang Mai kündigte die Joh. Friedrich Behrens AG aus Ahrensburg die Ausgabe einer neuen Unternehmensanleihe bekannt. Nun konnte die Finanzierungsrunde erfolgreich abgeschlossen werden.

Privatplatzierung hebt Anleihevolumen auf 20 Mio.
Wie die Joh. Friedrich Behrens AG bekanntgibt, soll die Nachfrage nach der neuen Unternehmensanleihe derart hoch gewesen sein, dass nicht alle aufgelaufenen Orders auch tatsächlich bedient werden konnten. Wie eine Unternehmensmitteilung verrät, habe sich der Vorstand daher dazu entschlossen, weitere 5 Mio. Euro im Rahmen einer Privatplatzierung zu finanzieren. Das gesamte Volumen der ausgegebenen Anleihe erhöht sich somit von den zuvor geplanten 15 Mio. Euro auf nun stolze 20 Mio. Euro.

Einige Aktionäre der Joh. Friedrich Behrens AG kritisieren jedoch schön länger die Schuldenmentalität im Unternehmen. Bereits jetzt ächzen die Ahrensburger stark unter der bestehenden Schuldenlast, deren Zinsen regelmäßig einen Großteil der Jahresgewinne auffressen. Dass nun zusätzliche 5 Mio. Euro zu 6,25% jährlich finanziert werden, dürfte daher auch mit Blick auf den Zinssatz nicht allen Anlegern gefallen.

Auch am Wort „Privatplatzierung“ werden sich vermutlich einige Aktionäre stören. So verrät die veröffentlichte Unternehmensmitteilung nicht, wer diese „Privatplatzierung“ in solch üppiger Höhe gezeichnet hat. Wenn man sich in den Jahresabschlüssen jedoch ansieht, dass die BeA Beteiligungsgesellschaft (Eigentümer: CEO Tobias Fischer-Zernin und dessen Ehefrau), bereits bisher Darlehen über 7,5 Mio. Euro an die Gesellschaft vergeben hat, dann wäre es zumindest denkbar, dass die BeA Beteiligungsgesellschaft nun auch hinter der zusätzlichen Zeichnung der 5 Mio. Euro steht.

Umtauschprämie sorgt für hohe Emissionskosten
Mit dem Nettoerlös der neuen Anleihe soll wie angekündigt die 2015er Anleihe refinanziert werden. Dies erfolgt natürlich nur in Höhe jenes Betrages, bis zu welchem die Alt-Anleihe bis zu deren Fälligkeit nicht umgetauscht wurde. Die 2015er Anleihe beläuft sich momentan auf einen Betrag in Höhe von rund 24,5 Mio. Euro. Mit den nun aufgenommenen 20 Mio. Euro verbleiben demnach noch rund 4,5 Mio. Euro, die von der Joh. Friedrich Behrens AG anderweitig zu refinanzieren sind. Diese Zahl dürfte sich im Laufe der Umtauschfrist 2 jedoch noch tendenziell verringern, sodass momentan noch offen ist, ob und – falls ja – in welcher Höhe die Joh. Friedrich Behrens AG überhaupt weitere Gelder über Bankdarlehen zu finanzieren hat.

Zum nun aufgenommenen Anleihebetrag gehört in jedem Fall auch die Wahrheit, dass die Emission nicht unerhebliche Kosten verursacht hat. So wandern die 20 Mio. Euro nicht in voller Höhe in die Kassen der Joh. Friedrich Behrens AG. Stattdessen rechnet die Gesellschaft nach eigenen Angaben mit Emissionskosten zwischen 0,5 und 1,0 Mio. Euro, die das Jahresergebnis 2019 erheblich belasten werden. Die Höhe der Emissionskosten bezieht sich zum einen auf die Kosten der Emission selbst, wie auch auf die zu zahlenden Umtauschprämien.

2015er Anleihe: Umtausch weiterhin möglich
Das nun erfolgte Ende der öffentlichen Angebotsfrist ist damit rund zwei Wochen früher gekommen als ursprünglich angekündigt. Erst vor wenigen Tagen hatte die Joh. Friedrich Behrens AG diese Verkürzung der Angebotsfrist bekanntgegeben und dies mit der hohen Nachfrage nach der neuen Anleihe begründet.

Diese hohe Nachfrage dürfte nicht nur auf die Tatsache zurückzuführen sein, dass sich die Anleger momentan auf alles stürzen, was überhaupt noch Zinsen bringt. Sondern auch die durchaus attraktive Umtauschprämie für Alt-Gläubiger der 2015er Unternehmensanleihe der Joh. Friedrich Behrens AG wird für diese hohe Nachfrage gesorgt haben. So spricht auch die jetzige Pressemitteilung von einer „erfreulich hohen“ Umtauschquote. Anleger, die ihre Papiere in der sogenannten Umtauschfrist 1 umgetauscht haben, erhalten nun eine Prämie in Höhe von 25,- Euro, bzw. 2,5% Bonus auf die jeweils 1.000 Euro schweren Wertpapiere.

Anleger die noch nicht umgetauscht haben, sollen dies trotz der nun abgeschlossenen Finanzierungsrunde laut Pressemitteilung auch künftig noch können. Diese erhalten dann jedoch lediglich noch 10 Euro, bzw. 1% Bonus je umgetauschtes Anleihenpapier. Die Umtauschfrist 2 läuft noch bis zum 30. April 2020. Bis dahin könnte sich die noch zu schließende Refinanzierungslücke in Höhe der obigen 4,5 Mio. Euro also noch erheblich verringern.

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